Thalkirchen/Sendling:Lückenschluss abgelehnt

Naturschutz steht Verbesserung an der Schäftlarnstraße im Wege

Von Jürgen Wolfram, Thalkirchen/Sendling

Die Schäftlarnstraße, die Thalkirchen mit Sendling verbindet, hat ihre Tücken. Breite Krankenhaus-Einfahrten, schmale Nebenstraßen-Mündungen, endlose Reihen parkender Autos machen sie punktuell unübersichtlich, und wegen ihres schnurgeraden Verlaufs ist mancher motorisierte Fahrer hier mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs. So wundert es nicht, dass die Sicherheit von Fußgängern und Radlern bei Bürgerversammlungen, in Bezirksausschüssen oder im Verein Verkehrsberuhigung München stets aufs Neue thematisiert wird. Auch beim SZ-Lesercafé für den Stadtbezirk 19 im Mai dieses Jahres wurden Klagen über diese für schwächere Verkehrsteilnehmer gefährliche Meile unweit der Isar laut. Zur Erhöhung der Sicherheit im Radverkehr haben zuletzt die Stadträtinnen Kristina Frank und Sabine Pfeiler (beide CSU) das Baureferat um Prüfung gebeten, ob entlang der Schäftlarnstraße, zwischen der Einmündung der Straße Am Floßkanal und dem Wendehammer, ein Radweg angelegt werden könnte. Die Idee lebt seit 2004 immer wieder auf. Doch das Vorhaben scheitert am Naturschutz, ausgerechnet.

Zwar sei die Stadt "generell immer daran interessiert", Lücken im Radwegenetz zu schließen, beschied das Baureferat jetzt die Antragstellerinnen. Das gewünschte Vorhaben lasse sich jedoch nicht verwirklichen, weil der Bereich der ehemaligen Isartalbahn mit seiner Gleistrasse ein wertvolles Biotop darstelle. Ein Eingriff komme daher aus naturschutzrechtlichen Gründen nicht in Frage. Die Untere Naturschutzbehörde stützt diese Bewertung, zuletzt mit Schreiben vom Februar dieses Jahres. Ein Radweg-Lückenschluss wäre folglich nur innerhalb des bestehenden Straßenraums machbar. Dies jedoch würde wegen der überschaubaren Straßenbreite zwangsläufig dazu führen, dass die gesamte östliche Parkreihe mit mehr als 30 Pkw-Stellplätzen wegfiele. Aus Sicht des Baureferats ist das ein unvertretbarer Verlust. Die Behörde macht in ihrer Antwort an die Stadträtinnen Frank und Pfeiler auch klar, dass sie die Angelegenheit nun für "abgeschlossen" hält.

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