Sam Gruber wanderte vor mehr als 20 Jahren nach Koh Samui aus, weil er die Berge liebte, das Meer, die Leichtigkeit der Thailänder. Er kündigte seinen Job als Redakteur bei der Passauer Neuen Presse, zog auf die Insel und baute unterhalb der Berge das Hotel "Berghof". Ein klassischer Auswanderer-Traum. Seit der Corona-Krise erlebt Gruber aber, dass Koh Samui nicht für alle paradiesisch ist. Viele myanmarische Gastarbeiter sitzen derzeit auf der Insel fest, haben kaum Zugang zu Wasser oder ärztlicher Versorgung. Sie leben in Holzverschlägen zwischen stillgelegten Baustellen von großen Investoren, die, so Gruber, ihre Arbeiter in der Krise völlig im Stich lassen. Gemeinsam mit Freunden fährt Gruber nun Essenspakete in die Camps - häufig gegen den Widerstand der Behörden und der Bauunternehmer. Gruber, 60, sitzt im Büro seines Hotels, schaltet die Kamera an und sagt: "Sieht aus wie Sau hier." Neben ihm auf dem Tisch steht ein Teller Tom Yum. Ansonsten sieht es sehr ordentlich aus.
Corona-Hilfe in Thailand:"Es schert sich niemand um sie"
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Der Münchner Sam Gruber betreibt auf der thailändischen Insel Koh Samui ein Hotel. In der Krise fährt er Essenspakete für myanmarische Gastarbeiter aus. Viele leben in völliger Armut ohne Nahrung und Wasser.
Interview von Elisa Schwarz
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