Von kommendem Montag an heißt es auf dem Mittleren Ring: runter vom Gas. Am 3. Juni setzt die Stadt auf der Landshuter Allee Tempo 30 um. Die Geschwindigkeitsbegrenzung wird zunächst für ein Jahr als Verkehrsversuch eingeführt. Sie gilt zwischen der Abfahrtsrampe zur Arnulfstraße (Höhe Aufzug zum S-Bahnhof Donnersbergerbrücke) im Süden und dem Toni-Merkens-Weg/der Parkharfe Olympiapark im Norden in beiden Fahrtrichtungen.
Mit der Maßnahme sollen die Luftwerte verbessert werden. An der Landshuter Allee wurde auch im Jahr 2023 der Grenzwert für Stickstoffdioxid überschritten. Doch eine knappe Mehrheit von SPD/Volt und CSU/Freie Wähler im Stadtrat wollte ein umfassenderes Fahrverbot für Diesel-Fahrzeuge vermeiden und stimmte stattdessen am 24. April für das Tempolimit.
Während des Verkehrsversuchs lässt die Stadt die Auswirkungen auf die Luftqualität messen und beobachtet, ob das Tempolimit die Verkehrsmenge beeinflusst und ob es Ausweichverkehre mit sich bringt.
Die Deutsche Umwelthilfe und der Verkehrsclub Deutschland kritisieren die Maßnahme, da sie aus ihrer Sicht nicht geeignet ist, die Luftwerte zu verbessern. Die beiden Organisationen hatten gegen die Stadt geklagt, am 21. März verurteilte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof die Stadt zur Einhaltung des Grenzwerts.
Das Gericht forderte explizit ein schärferes Dieselfahrverbot, das auch für Fahrzeuge der Schadstoffklasse Euro 5 gelten sollte. Doch der Stadtrat und Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) halten dies für nicht verhältnismäßig.