Telefonscherze:Auer, Karl von den "Löwen" - am Apparat

Radiomann Markus Walsch macht als Karl Auer täglich Scherze - den neuen 1860-Präsidenten hält er für einen Witz.

Interview: Anne Goebel

"Grüßgott, Auer Karl, Rotthalmünster!" Ein Satz am Telefon, der für den Angerufenen nichts Gutes bedeutet: Das Opfer wird von Karl Auer, der in Wirklichkeit Markus Walsch heißt, mit absurden Scheinfragen für dumm verkauft, live in Bayern drei.

Seit sechs Jahren übt sich Walsch täglich in "telefonischen Frontalangriffen". Jetzt hat seine Comedy eine neue Dimension: Mit dem neuen 1860-Präsidenten ist ein Namensvetter aufgetaucht.

SZ: Grüßgott, Karl Auer. Wie sind Sie eigentlich auf den Namen gekommen?

Markus Walsch: Karl Auer kommt von Kalauer. In meiner Comedy geht es ja um dumme Wortwitze, die die Leute trotzdem glauben. Und Karl Auer-Kalauer ist der dümmste Wortwitz von allen.

SZ: Jetzt ist mit Karl Auer, dem neuen Sechziger-Präsidenten, ein Namensvetter aufgetaucht, wie werden Sie...

Walsch: Moment, Moment. Namensvetter? Das ist Amtsanmaßung, was der macht. Der hat meinen Job, dieser Metzger. Klarer Fall von Hochstapelei. Ich hab schon angerufen im Präsidium heute mittag und gefragt, was das soll!

SZ: Okay. Also, Herr Präsident Auer Karl, was wird anders beim TSV 1860, jetzt, wo Sie am Ruder sind?

Walsch: Erstmal: Umzug. Der TSV 1860 wird nach Rotthalmünster umziehen. Das liegt im Bäderdreieck, Bad Birnbach undsoweiter, und da ist der Verein viel besser aufgehoben. Geldwäsche, mit sowas kennen wir uns aus seit der Zwickaffäre. Und mit unserem Thermalwasser können wir das Geld viel schöner waschen. Eine Wellness-Geldwaschanlage.

SZ: Irgendwelche personellen Pläne? Spieler kaufen, verkaufen?

Walsch: Ich werd' mich selbst einbringen, als Trainer oder Torwart. Das müssen wir noch genau prüfen.

SZ: Sobald der andere weg ist, der Hochstapler.

Walsch: Der! Ein reiner Schattenmann! Wie lang der das packt, diese Rolle zu spielen, ist fraglich. Ich habe ihn am Montagabend im Fernsehen gesehen. Sprachlich nicht so geschickt, würde ich sagen. Aber bisher komm' ich da nicht dazwischen. Als ich in der 1860-Geschäftsstelle angerufen habe, hieß es, der Auer sei in einer Besprechung. Besprechung mit dem falschen Auer! Wie find ich das!

SZ: Herr Walsch?

Walsch: Ja.

SZ: Sie haben wirklich angerufen bei 1860?

Walsch: Klar. Die Sekretärin sagte irgendwann, sie käme sich verarscht vor. Dann ging das auf Sendung.

SZ: Weitere Ideen mit Auer&Auer?

Walsch: Sicher. Ich werde jeden Spieler von Sechzig einzeln anrufen. Ich schrei' mir doch nicht die Seele aus dem Leib beim Training auf dem Fußballfeld.

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