Unbekannte haben am Wochenende Gebäude der Technischen Universität München (TUM) mit israelfeindlichen Parolen besprüht. Angebracht wurden auch mehrere auf dem Kopf stehende rote Dreiecke. Die Verwendung dieses Symbols wird strafrechtlich verfolgt, weil es von der palästinensischen Terrororganisation Hamas verwendet wird, um Angriffsziele zu markieren.
Die Graffiti wurden am Montagmorgen entdeckt. Am Montagabend wollte die Gruppierung „University for Palestine“ in einem Hörsaal der TUM auf angebliche Verstrickungen der Hochschule in den Konflikt zwischen Israel und Palästinensern aufmerksam machen. Die nach TUM-Angaben nicht genehmigte und damit illegale Veranstaltung wurde von der Polizei aufgelöst. Die Teilnehmer wurden wegen Hausfriedensbruchs angezeigt.
Daraufhin versammelten sich vor dem Hochschulgebäude Sympathisanten aus dem propalästinensischen Lager, darunter Aktivisten der vom Verfassungsschutz beobachteten Gruppierungen „Waffen der Kritik“ und „Palästina spricht München“.
Neben den roten Hamas-Symbolen – teilweise zusammen mit dem Kürzel „FP“ für „Free Palestine“ – war auch die ebenfalls möglicherweise strafbare Parole „From the river to the sea“ an eine Mauer gesprüht. Der Staatsschutz der Münchner Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft München I ermitteln wegen des Anfangsverdachts der Verwendung von Kennzeichen terroristischer Organisationen.

Weitere Graffiti und Aufkleber riefen zum „Widerstand“ und zur „Intifada“ auf oder forderten das Ende des Staates Israel. Die Ermittlungen gegen die noch unbekannten Täter werden deshalb nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch wegen der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten und wegen Billigung von Straftaten geführt, außerdem wegen Sachbeschädigung.
Der entstandene Schaden liegt nach ersten Schätzungen bei etwa 50 000 Euro. Die Kriminalpolizei sucht Zeugen, die zwischen Samstag und Montag im Bereich der TUM in der Münchner Maxvorstadt Verdächtiges beobachtet haben. Seit Monaten bringen pro-palästinensische Graffiti-Sprayer immer wieder Parolen und Symbole an Hochschulgebäuden in München und Garching an.
Talya Lador, die israelische Generalkonsulin für Süddeutschland, nahm am Mittwoch in den sozialen Netzwerken Stellung zu den Vorfällen.
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Die sogenannten „Aktivisten“, die „unter anderem antisemitische Schmierereien“ am Gebäude der TUM gesprüht hätten, seien keine Unterstützerinnen und Unterstützer von Frieden im Nahen Osten, sagte sie. „Sie sind vielmehr Hamas-Unterstützerinnen und Unterstützer, indem sie deren grausamen Terror loben.“ Es sei ein schreckliches Gefühl für Jüdinnen und Juden sowie Israelis, die an der TU München studieren oder in München leben.