Fan-Auflauf im Olympiapark:Swifties brechen Daten-Rekord

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Mit ihren Smartphones ließen die Fans im Olympiapark auch Freunde, Familie und Follower an Taylor Swift teilhaben. (Foto: Rene Hofmann)

Nachrichten an Familie, Freunde, Follower: Die Taylor-Swift-Fans verbrauchen bei den Konzerten auf dem Olympiagelände ein gigantisches Datenvolumen. Die Auswertung zeigt auch, aus welchen Ländern sie anreisten – vor allem ein Ergebnis überrascht.

Von Katharina Haase

Zwei Tage lang hat die Countrypop-Ikone Taylor Swift die Stadt München in Ausnahmezustand versetzt. Zweimal lieferte sie ihre dreieinhalbstündige Show für knapp 74 000 Zuschauern im Olympiastadion ab, zweimal spähten Tausende vom Olympiaberg herab, um ein Funkeln des Swiftschen Glitzerbodys erhaschen zu können, und reihten sich Tausende rund um das Stadion, um mitzuhören. Bis zu 40 000 zusätzliche Zuhörer sollen es am Samstagabend gewesen sein.

Eine Datenauswertung des Telefonanbieters O2 Telefónica hat nun das ergeben, was viele wohl bereits vermutet hatten: Die „Swifties“ haben in München einen Rekord gebrochen. Und zwar einen, der noch nicht mal einen Monat alt war. Vor allem über Whatsapp, Instagram und Tiktok schickten sie Fotos und Videos an Familien, Freunde und Follower, zudem wurden zahlreiche Video-Calls geführt.

So flossen an den beiden Konzertabenden jeweils mehr als 5000 Gigabyte an Daten durch das O2-Netz rund um das Stadion – mehr als doppelt so viele wie beim Rekord-Abend am 5. Juli, als beim EM-Viertelfinale Deutschland gegen Spanien mehr als 2500 Gigabyte an mobilen Daten durch das O2-Netz rund um das Olympiastadion gingen. Die beiden AC/DC-Konzerte am 9. und 12. Juni kamen im Vergleich sogar nur auf etwa 2100 Gigabyte. Mit etwa 600 Gigabyte in nur einer Stunde am heftigsten gestreamt wurde am Samstagabend zwischen 17 und 18 Uhr – zwei Stunden, bevor Swift überhaupt die Bühne betrat.

Doch nicht nur deutsche Swift-Fans zog es in den Olympiapark, wenn diese auch erwartungsgemäß die größte Fan-Gruppe darstellten. Die zweitgrößte Gruppe bildeten Swifties aus den USA, die ihrem Idol bis nach Europa gefolgt waren, wohl auch, weil die Tickets hier um ein Vielfaches günstiger sein sollen, als in Taylor Swifts Heimatland. Ähnliches hatte schon eine Auswertung des Unterkunftsportals Airbnb ergeben, die zeigte, dass ein Drittel aller Buchungen aus den USA getätigt wurden.

Auf Platz drei landeten die Österreicher, wobei die Gruppe nur noch halb so groß war wie die der US-Amerikaner. Dennoch ist dies kaum überraschend, denn schon bei früheren Konzerten war zu beobachten, dass vor allem aus den direkten Nachbarländern große Fan-Gruppen anreisten, Niederländer zu den Konzerten in Gelsenkirchen und Dänen zu den Konzerten in Hamburg.

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Weitere große Fan-Gruppen in München kamen aus Großbritannien, Polen, Spanien, Frankreich, Italien und den Niederlanden. Dann folgt eine Überraschung: Platz zehn der am häufigsten vertretenen Nationalitäten bildeten indische Fans. Swift soll eine große Fan-Base in dem asiatischen Staat haben, doch kein einziges ihrer 152 Eras-Tour-Konzerte wird dort stattfinden.

Vor allem die Generation Z ist in Deutschland von Taylor Swift begeistert. Das belegt eine aktuelle Analyse von O2 Telefónica und Invenium Data Insights, die allerdings nur zu dem Konzert in Gelsenkirchen am 18. Juli verfügbar ist, sicherlich aber auch einen Hinweis auf die Publikums-Zusammensetzung anderer Konzerte bildet.

So wurden dort etwa ein Drittel der Konzertbesucher der Altersgruppe 18 bis 29 zugeordnet, davon 57 Prozent Frauen. Wie hoch die Anzahl junger Menschen insgesamt war, ist schwer nachvollziehbar. In der Datenanalyse werden nur volljährige Personen berücksichtigt. Insgesamt ließ sich jedoch beobachten, dass aus nahezu allen Altersgruppen Fans – oder zumindest Fan-Begleitungen – vertreten waren.

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