Landgericht München:Er bemerkte noch, dass der Wagen viel zu schnell war

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Die Unfallstelle: Als ein Feiernder rückwärts von der Balustrade der Staatsbibliothek fiel, stoppte Taxifahrer Sadik Alici seinen Wagen, um zu helfen. (Foto: Mark Siaulys Pfeiffer)

In der Silvesternacht auf 2022 will Sadik Alici einem Verletzten helfen, doch dann wird der Taxifahrer von einem Polizeiauto erfasst, das mit fast 100 km/h durch München fährt. Was ist passiert? Und: Wer trägt die Schuld?

Von Susi Wimmer

In der Silvesternacht auf 2022 hat sich das Leben von Sadik Alici radikal gedreht. Der damals 44-jährige vierfache Familienvater war ein aktiver Mann, spielte leidenschaftlich gerne Football, heute kann er sich nur noch mühsam auf Krücken fortbewegen. Und alles nur, weil er helfen wollte: In jener Nacht verunglückte an der Staatsbibliothek ein betrunkener Feiernder. Alici rannte auf die Ludwigstraße, heftig winkend, um ein nahendes Polizeiauto zu stoppen, "um das Leben des jungen Mannes zu retten", wie er sagt. Doch dessen Fahrer raste mit fast 100 Stundenkilometern ungebremst in Sadik Alici, sein Körper wurde 17 Meter weit durch die Luft geschleudert. Bis heute hat der Freistaat Bayern als Dienstherr der Polizei dem Unfallopfer keinen Cent bezahlt, weil aus seiner Sicht der Unfall "unvermeidbar" gewesen sei.

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