Schon nach kurzer Recherche war klar: "Logos von Fußballvereinen werden eher selten gestochen, aber Sechzig ist darunter wahnsinnig oft vertreten", sagt Lange. Und Schmied ergänzt: "Der Löwe gibt einfach brutal viel her: das Tier, das Wappen, Stadt, Stadion." Ein Privileg der Traditionsvereine. Denn was sollte sich ein Fan von Rasenballsport Leipzig schon stechen lassen: eine Getränkedose, ein paar Flügel?
Anfangs fragten Lange und Schmied im Freundeskreis nach, dann bei den Spielen in der Fankurve. Richtig ab ging es allerdings erst, als das Internet ins Spiel kam: Die beiden wurden von E-Mail-Bildern förmlich überflutet. 1700 waren es bis Annahmeschluss im Mai, 600 wählten sie letztlich für das Buch aus, das in Kapitel aufgeteilt ist: Arme und Beine sind in der Überzahl, aber es gibt auch die Abschnitte "Brust, Bauch", "Rücken, Schulter" und "Sonstiges" , wo beispielsweise sechs Fans abgebildet sind, die sich "1860" im Mund auf die Unterlippe haben stechen lassen.
Tattoo von Tempel, München