Tattoo-Convention München:Schlagring in der Achselhöhle

Die Fantasie kennt bei Tätowier-Willigen keine Grenzen: Ein Koi oder ein Schlagring als Motiv? Auf der Münchner Tattoo-Convention leben sie ihre Fantasien aus.

Renate Silberbauer

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Die Fantasie kennt bei Tätowier-Willigen keine Grenzen: Koi oder Schlagring als Motiv? Auf der Münchner Tattoo-Convention leben sie ihre Fantasien aus.

Ein merkwürdiges Geräusch zieht sich durch die Tonhalle am Ostbahnhof. Es hört sich an wie das Summen zahlreicher Bienen. Aber Bienen gibt es in der Tonhalle nicht. Das Geräusch kommt von Tattoo-Maschinen, die bunte Bilder in Körper stechen. Auf dem Gelände der Kultfabrik findet von Freitag bis Sonntag die vierte Tattoo-Convention statt. Christoph Dodl, einer der Veranstalter, erwartet viele Besucher. Eine genaue Zahl kann er nicht nennen: "Das ist immer wetterabhängig. Wenn es sehr sonnig ist, dann kommen weniger Besucher. Letztes Jahr hatten wir rund 5000 Gäste."

Text, Fotos: Renate Silberbauer

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Auf der Convention kann man sich vor Ort tätowieren lassen. Bei begehrten Tätowierern braucht man einen Termin, bei einigen ihrer Kollegen kann man sich ganz spontan für ein Körperkunstwerk entscheiden. Ist man noch unschlüssig über das Motiv, helfen die zahlreichen Stellwände und Ordner mit einer schier unbegrenzten Anzahl an Motiven und Fotos.

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Ist in den Ordnern kein passendes Motiv dabei, lassen sich die Besucher einfach ein individuelles Tattoo zeichnen. Eric ist einer der Zeichner in der Tonhalle. "Ich kann auf Wunsch jedes erdenkliche Motiv malen. Egal was es ist." Das tätowieren überlässt er aber dann doch den Profis. "Ich zeichne nur."

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Daniel (26) hat sich längst für ein Motiv entschieden: Ein Koi soll sein rechtes Bein verschönern. Noch zeichnet der Tätowierer das Motiv auf. Und zwar ohne Vorlage. "Ich vertraue ihm voll und ganz. Seine bisherigen Werke sprechen einfach für sich." Bislang lag Daniel rund 50 Stunden unter der Nadel. Er strebt ein Ganzkörper-Tattoo an. "Noch ist viel Platz." Auf der Tattoo-Convention muss er auf einem Bierzelttisch Platz nehmen. "Bequem ist es nicht, aber da muss ich durch." Bis sein Tattoo vollendet ist, vergehen noch einige Stunden.

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Um einiges bequemer hat es sich diese junge Frau gemacht. Während ihr Bein tätowiert wird, liegt sie ganz gemütlich auf einer Liege und liest in einer Zeitschrift. Schmerzempfindlich scheint sie nicht zu sein.

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Ihr fünftes Tattoo lässt sich Joy am Samstag stechen. An ihrem 20. Geburtstag. Es soll ein Herz mit einem Schlüssel und ihrem Geburtsdatum werden. "Rund zwei Stunden wird die Sitzung dauern", sagt die Tätowiererin. Während Joy die Zähne zusammenbeißt, schaut ihr Freund interessiert zu. Tätowiert ist er noch nicht, aber über ein Tattoo hat er schon mehr als einmal nachgedacht. "Ich bin mir aber über das Motiv und die Stelle noch unschlüssig."

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Eine scheinbar sehr empfindliche Stelle hat sich Sam ausgesucht. Die 30-Jährige lässt sich einen Schlagring in die Achselhöhle stechen. "Mein ganzer Arm ist mit Old School-Motiven bedeckt. Da passt ein Schlagring gut dazu." Für rund 5000 Euro hat sich Sam ihren Körper schon verzieren lassen. Schmerzempfindlich ist sie nicht. "Es tut immer etwas weh. Mal mehr, mal weniger."

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In sieben bis acht Sitzungen hat sich Evelyn (43) ihren Arm verschönern lassen. "Das sind alles Vampirmotive." Mit ihren Arm hat sie am Freitag den dritten Platz in der Kategorie "Best Color" gewonnen. Zu verdanken hat sie ihren farbenfrohen Arm dem Tätowierer Csaba Müllner.

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Selbst für Münchner, die sich nicht tätowieren lassen wollen, hat die Tattoo-Convention etwas zu bieten. An zahlreichen Ständen kann man sich mit Accessoires versorgen. Hier gibt es zum Beispiel Gürtelschnallen in allen Farben und Formen.

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Tätowierer können sich mit neuen Arbeitsutensilien ausstatten. Eine Tattoo-Maschine kostet zwischen 130 und 450 Euro. "Meist kaufen die Tätowierer Verbrauchsgegenstände. Eine neue Maschine kaufen die wenigsten auf der Convention", sagt der Standbetreiber.

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Nicht nur bemalen kann man sich in der Tonhalle lassen, sondern sich auch einen neuen Körperschmuck zulegen. Diese Modelle zeigen, was an Piercings im Gesicht alles möglich ist. Hat man sich für ein Piercing entschieden, wird es ernst...

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Claudia (20) will sich ihr Dekolleté verschönern lassen. Bevor es los geht, zittert die junge Frau am ganzen Körper. "Jetzt bin ich total nervös. Hoffentlich tut es nicht so weh." Nach fünf Minuten ist es dann auch schon wieder vorbei. "So schlimm war es dann doch nicht. Aber jetzt brennt es."

Die Tattoo-Convention in der Tonhalle am Ostbahnhof hat noch bis Sonntag, 18 Uhr, geöffnet. Der Eintritt kostet 15 Euro.

Fotos: Renate Silberbauer

(sueddeutsche.de)

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