Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:Münchner Kandidaten: Jung, sportlich, talentiert

24 Sportler aus München treten in den verschiedensten Disziplinen zur Talentiade an. Manche betreiben ihren Sport als Hobby, die anderen haben einen Platz auf dem Treppchen fest im Auge - engagiert und talentiert sind sie alle. Stimmen Sie ab, welche jungen Nachwuchssportler auf das Siegerpodest gehören.

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Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:Jonas Olbrich - Turnen

Talentiade-Preisträger: Turner Jonas Olbrich (2011).

Quelle: Claus Schunk +49 1716039668

Die erste Abstimmungsrunde ist inzwischen beendet. Stimmen, die jetzt noch abgegeben werden, haben keine Auswirkungen mehr auf das Ranking. Mit jeweils 60 Prozent Gold-Stimmen qualifizieren sich Leopold Kolb, Teresa Baerens, der TB München-Nord, Julia Vogel und Jan Hagenkord, für die Endausscheidung. Von 29. Juni bis 10. Juli können die sueddeutsche.de-User unter www.sueddeutsche.de/talentiade aus allen Gewinnern der ersten Abstimmungsrunde aus München und der Region den Gesamtsieger der Online-Abstimmung wählen.

Wer solche Ziele hat und diese im frühen Sportleralter mit einer fast demonstrativen Lockerheit verfolgt - dem sollte eigentlich eine große Zukunft bevorstehen. Der zehnjährige Jonas Olbrich macht keinen Hehl aus seiner Planung: "Ich will Weltmeister werden", sagte er schon vor einem halben Jahr voller Selbstbewusstsein.

Und in der Tat: Der Bub aus dem Vorort Haar, der beim TSV Unterhaching turnt und ein echtes Ausnahmetalent ist, wandelt bereits auf den Spuren von Weltklasseturner Marcel Nguyen, der ebenfalls einst beim TSV seine ersten Felgaufschwünge übte. Nachdem Olbrich bereits im Vorjahr Bayerischer Mehrkampfmeister der Altersklasse 10 geworden war, wiederholte er dieses Kunststück in dieser Saison in der AK 11 auf ebenso souveräne Art und Weise.

Er gewann fünf der sechs Gerätewertungen und rechtfertigte damit einmal mehr seine Aufnahme in den Bundesperspektivkader im Vorjahr. Gut möglich, dass die bunten Brillen, die sein Markenzeichen geworden sind, schon bald jeder Turnfreund in Deutschland kennt.

Stefan Galler

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Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:Julia Vogel - Sommerbiathlon

Talentiade 2011: Julia Vogel, TSV Forstenried, Sommerbiathlon. Foto: privat

Quelle: SZ

Ruhig zu stehen und sich zu konzentrieren, das fällt nicht allen Kindern leicht. Wer jedoch im Schützenverein ist, der muss zumindest während der Wettkämpfe das Zappeln einstellen. Damit die Bewegung zwischen den Schießübungen nicht zu kurz kommt, bieten die Klubs mittlerweile die Disziplin Sommerbiathlon an. Die Kinder laufen von Schießstand zu Schießstand, um dort mit dem Luftgewehr auf die Scheiben zu zielen - wie Magdalena Neuner im Winter.

Die beste Sommerbiathletin Deutschlands in ihrer Altersklasse war im Vorjahr Julia Vogel von der Schützengesellschaft Falkenhorst in Forstenried. Die 15-Jährige holte Gold im Sprint, im Massenstart und in der Schülerstaffel. Dabei steigerte sie sich in beiden Teildisziplinen erheblich, obwohl sie keinen persönlichen Schießtrainer zur Verfügung hat: Dem Verein fehlt es schlichtweg an den notwendigen finanziellen Mitteln, um das Toptalent entsprechend zu unterstützen. Die ehrgeizige Julia will dennoch weiter an sich arbeiten, das Feintuning beim Schießen soll noch besser werden.

Stefan Galler

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Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:Mona Sitte - Stabhochsprung

Talentiade 2011: Mona Sitte, Touch the Clouds, Stabhochsprung. Foto: privat

Quelle: SZ

Aus mehreren Metern Höhe in eine Matte zu fallen, das dürfte nicht jedermanns Sache sein. Es gehört eine Portion Mut dazu, Stabhochspringerin zu werden. Doch wenn man erst einmal infiziert ist, mag man gar nicht mehr damit aufhören.

Im Höhenrausch ist seit einem guten Jahr auch Mona Sitte, 15-jährige Leichtathletin des TSV Gräfelfing. Die Schülerin des Adolf-Weber-Gymnasiums war im Turnverein, als sie ihr Trainer fragte, ob sie sich einmal als Stabhochspringerin versuchen wolle. Mona wagte das Experiment - und blieb dabei. In ihrer ersten Saison wurde sie gleich Bayerische Schülermeisterin und schaffte den Sprung in den bayerischen Leistungskader.

Mittlerweile trainiert sie zusammen mit Athleten anderer bayerischer Vereine unter Coach Matthias Schimmelpfennig in der Gruppe "Touch the Clouds". Ihre Bestleistung liegt bereits bei 3,00 Metern und einen ganz Großen der Branche hat sie auch schon kennengelernt: Beim Meeting in Gräfelfing war Tim Lobinger, einer der SZ-Talentiade-Paten von 2009, unter den interessierten Zuschauern.

Stefan Galler

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Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:Teresa Baerens - Schwimmen

Teresa Baerens Riemerlinger Haie Schwimmen. Foto: oh

Quelle: SZ

Wenn es um Medaillen geht, dann bricht bei den Haien sofort der Jagdinstinkt aus. Die Schwimm-Abteilung des TSV Hohenbrunn-Riemerling ist erfolgsorientiert - sie bringt seit einigen Jahren Talente hervor, die den bundesweiten Vergleich nicht scheuen müssen. Patrick Hausotter ist einer der Leistungsträger, Jonas Lunemann, SZ-Talentiade-Preisträger 2007, ein anderer.

Und dann gibt es da natürlich die "Tesi", wie sie im Verein liebevoll genannt wird. Teresa Baerens, im Mai 17 Jahre alt geworden und eine der besten Schwimmerinnen ihrer Altersklasse in Deutschland. Zuletzt sicherte sie sich bei den Jahrgangsmeisterschaften in Berlin den Titel über 200 Meter Lagen und wurde über 100 Meter Freistil Dritte. Den größten Erfolg ihrer Karriere aber hat die ehrgeizige Athletin schon im Jahr 2010 feiern können: Als eine von 14 deutschen Schwimmerinnen fuhr sie zur Junioren-EM nach Helsinki, erreichte dort über 200 Meter Lagen den siebten, sowie über 100 Meter Freistil den zehnten Rang und wurde mit der 4x100-Meter-Freistilstaffel Europameisterin.

Stefan Galler

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Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:Max Haider - Handball

Talentiade 2011: Max Haider, TSV Allach, Handball. Foto: privat

Quelle: SZ

Am Ende fehlte nicht viel zum ganz großen Coup: Erst im Finale um die Bayerische Meisterschaft zogen die C-Junioren-Handballer des TSV Allach den Kürzeren. Und das denkbar knapp, ein einziges Törchen fehlte ihnen nach zwei nervenaufreibenden Duellen mit der JSG Taufkirchen/Ismaning.

Herausragende Figur im Team der Allacher war dabei Max Haider, Sohn von Trainer Martin und derart talentiert, dass sogar Bundesligavereine auf ihn aufmerksam wurden. Prompt sicherten sich die Rhein-Neckar-Löwen die Dienste des 15-Jährigen, er wird künftig das Sport-Internat des Spitzenklubs besuchen. Allachs Handball-Abteilungsleiter preist den scheidenden Führungsspieler in den höchsten Tönen: "Er ist unglaublich mannschaftsdienlich und zudem fair, sogar in der Niederlage", sagt Alexander Friedl.

Vater Haider will nun dafür sorgen, dass die Allacher Jungs auch in Zukunft eine gute Rolle spielen: Die Qualifikation zur neuen B-Jugend-Bayernliga ist geschafft, künftig wird drei- bis viermal die Woche trainiert - mit Einwilligung der Spieler.

Stefan Galler

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Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:SpVgg Unterhaching - Jugendfußballabteilung

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Quelle: Claus Schunk +49 1716039668

Ungeachtet aller Turbulenzen im Verein mit Personalchaos und drohender Insolvenz hat die Jugendfußballabteilung der SpVgg Unterhaching eine beispiellose Saison hingelegt: Die U19 und die U17 sind in die Bundesliga aufgestiegen, die U18 schaffte den Sprung in die Bayernliga, die U15 in die Regionalliga.

Doch nicht nur der Leistungsbereich sucht seinesgleichen: Mit 28 Mannschaften haben die Hachinger mehr Teams im Spielbetrieb als jeder andere Verein in Bayern. Dementsprechend viel Arbeit haben Jugendleiter Klaus Tobis und Nachwuchskoordinator Manfred Schwabl zu bewältigen.

Besonders bemerkenswert ist die Bayerische Meisterschaft und der damit verbundene Bundesligaaufstieg der B-Junioren. Welchen Biss das Team hat, zeigte es zuletzt im Entscheidungsspiel um den Bayerischen Titel gegen den 1FC Nürnberg II. Obwohl der Aufstieg bereits feststand, setzte sich die U17 der SpVgg mit 2:0 Toren durch. Ein gelungener Abschied für Trainer Marco Schmidt, der nun in den Herrenbereich zu Bayernligist 1860 Rosenheim wechselt.

Stefan Galler

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Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:Sophie Westermeier - Fußball

Talentiade 2011: Sophie Westermeier, FC Bayern, Fußball. Foto: privat

Quelle: SZ

Auf höchstem Niveau Fußball spielen, sich vor dem Training Tür an Tür mit Stars wie Franck Ribéry, Arjen Robben oder Mario Gomez umziehen und auf einer perfekt gepflegten Anlage üben - was könnte es für ein Nachwuchstalent schöneres geben. Sophie Westermeier, gerade 14 Jahre alt geworden, hat sich diesen Traum bereits erfüllt. Seit vergangenem Sommer kickt sie für den FC Bayern München - und zwar mit der B-Jugend in der Landesliga. Weil sie über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügt, trainiert sie zudem seit 2010 am DFB-Stützpunkt in Oberhaching und schaffte bereits den Sprung in die U13-Bayernauswahl.

Ihre Fußballbegeisterung hatte sich früh herausgebildet, als es um den Übertritt an ein Gymnasium ging, entschied sich Sophie Westermeier für das Städtische Adolf-Weber-Gymnasium in Neuhausen-Nymphenburg, weil es dort eine Mädchenfußballmannschaft gibt. Prompt wurde das Team mit der spielstarken jungen Dame Münchner Meister und nahm an den oberbayerischen und südbayerischen Titelkämpfen teil.

Stefan Galler

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Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:Noah Kollhuber - Leichtathletik

Talentiade 2011: Noah Kollhuber, TSV Schleißheim, Leichtathletik. Foto: privat

Quelle: SZ

Langweilig wird Noah Kollhuber sein Training bestimmt nicht, denn für Abwechslung ist gesorgt. Das liegt in der Natur der Sache, der 16-jährige Leichtathlet des TSV Schleißheim ist schließlich Zehnkämpfer. Bis zur letzten Saison war die Bandbreite nicht ganz so groß, denn die unter 16-jährigen Mehrkämpfer messen sich nur in acht Sportarten.

Doch Noah ist ein echter Allrounder, im Vorjahr wurde er nicht nur oberbayerischer Meister und Zweiter der Bayerischen im Achtkampf seiner Altersklasse, sondern lag auch noch in drei Einzeldisziplinen (300 Meter Hürden, Stabhochsprung, Diskuswerfen) in den Top Ten des Freistaates. In Oberbayern lag er sogar in allen zehn Disziplinen unter den ersten Zehn der Bestenliste.

Der Höhepunkt des vergangenen Jahres fiel für den drittältesten von acht Brüdern jedoch aus: Wegen einer Verletzung konnte er bei der Deutschen Meisterschaft nicht starten. Seinem Trainer Martin Kallmeyer gelang es nicht zuletzt dank seiner Fähigkeiten im psychologischen Bereich, den jungen Athleten wieder aufzubauen.

Stefan Galler

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Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:Saskia Beinhard - Squash

Squash

Quelle: privat

Pädagogen, Trainer zumal, tendieren eher dazu, ihre Schüler nicht unter zu großen Erwartungsdruck zu setzen. Uli Brennstuhl tut erst gar nicht so. "Mich kann jedermann gerne beim Wort nehmen: Spätestens in der übernächsten Saison können sich unsere Gegner warm anziehen", sagte der Trainer des Frauen-Bundesligisten SC Deisenhofen nach der jüngsten Squash-Saison. Brennstuhls Zuversicht gründet auf der hervorragenden Nachwuchsarbeit im Verein. Für die Deutschen Jugendmeisterschaften im April waren sechs Deisenhofener qualifiziert, bei den Bayerischen Meisterschaften war der SC der erfolgreichste Verein.

Als größte Hoffnung gilt Saskia Beinhard (rechts im Bild, mit Sarah Schmidbauer). Die Zwölfjährige ist Deutsche Meisterin der U13 und Nummer 1 der nationalen Rangliste. Im Mai durfte sie bei der Team-EM für die U15-Nationalmannschaft spielen. "In ihrer Altersklasse ist sie auf dem Weg zur Weltklasse", sagt Brennstuhl. Saskias Talent liegt in der Familie: Mutter Tanja Beinhard ist Jugendwartin beim SC Deisenhofen.

Johannes Schnitzler

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Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:Theresa Stoll - Judo

Talentiade 2011: Theresa Stoll, TSV Großhadern, Judo. Foto: privat

Quelle: SZ

Dass der TSV Großhadern im deutschen Judo-Sport seit Jahrzehnten eine Hauptrolle spielt, ist bekannt. Mit Johanna Hagn (1993) und Florian Wanner (2003) stellte der Verein sogar schon zwei Weltmeister in der japanischen Kampfsportdisziplin. Beim TSV ist man stets damit beschäftigt, Talente an die Weltspitze heranzuführen.

Aktuellstes Beispiel ist die 15-jährige Theresa Stoll, Deutsche Meisterin ihrer Altersklasse und auch international bereits ein beschriebenes Blatt: So wurde sie 2010 und 2011 beim Thüringen-Pokal in stark besetzten Konkurrenzen mit Kämpferinnen aus 20 Nationen jeweils Zweite, gewann in beiden Jahren den European Cadet Cup und wurde 2010 als Nachrückerin für die U17-Europameisterschaft nominiert. In diesem August steht der bisherige Karrierehöhepunkt für die Gymnasiastin an: Theresa Stoll wurde für die U17-Weltmeisterschaft in Kiew nominiert und hat dort gute Medaillenchancen - zuletzt hat sie eine Fachjury in Polen zur besten europäischen Kämpferin der Saison gewählt.

Stefan Galler

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Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:Alwin Brenner - G-Judo

G-Judo Harteck

Quelle: privat

Alwin Brenner arbeitet seit knapp 30 Jahren am Heilpädagogischen Centrum Augustinum (HPCA) in München. Er bringt dort rund 45 geistig-behinderten Kindern und Jugendlichen ab neun Jahren bei, im Alltag besser zurechtzukommen - mit G-Judo. Der Kampfsport, den die jungen Menschen bei Brenner lernen, ist fast deckungsgleich mit dem normalen Judo. Nur Würge- und Haltegriffe sind verboten.

Viele Schüler hat Brenner zu seinem Verein, den Sportfreunden Harteck gelotst. Dort gewannen sie mehrere Deutsche Titel. "Ich behaupte ganz frech, die beste Nachwuchsförderung Deutschlands zu haben", sagt Brenner, 50. Er zeigt auch seinem Pflegesohn Maxi, wie man Gegner auf den Rücken legt, ohne dabei den Respekt zu verlieren. Vor Monaten hatte Brenner die Idee, eine G-Judo-Mannschaft im Wettkampfbetrieb zu melden. In der Bezirksliga kämpft sie bislang sehr ordentlich. Ende Juni fliegt Brenner mit vier seiner G-Judoka nach Griechenland, zu den Special Olympics World Summer Games. Dabei ist auch der 15-jährige Daniel Brunold.

Sebastian Winter

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Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:Leopold Kolb - Ski alpin

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Quelle: privat

Immer wieder verblüffend, dass in der Weltspitze des alpinen Skisports so selten deutsche Männer eine tragende Rolle spielen. Engagierte und talentierte Nachwuchsläufer gibt es nämlich sehr wohl. Man nehme Leopold Kolb vom WSV München, Jahrgang 1997. Der Neuntklässler besucht das Otto-von-Taube-Gymnasium in Gauting und peilt an, 2014 seine Reifeprüfung abzulegen.

Sportlich hat er die schon längst hinter sich gebracht: In der vergangenen Saison wurde er Münchner Stadtmeister im Riesenslalom und Vielseitigskeitslauf Riesenslalom. Beim Suzuki-Bayern-Cup landete Kolb in der Altersklasse S14 auf Rang drei und war damit Bester seines Jahrgangs. Saisonhöhepunkt waren die Deutschen Schüler-Meisterschaften am Arber, wo er die Ränge 15 (Slalom) und 20 (Riesenslalom) erreichte. Dass er mittlerweile den 13.Platz in der deutschen Jugendrangliste des 97-er-Jahrgangs belegt, ist das Resultat harter Arbeit: Leopold Kolb trainiert bis zu sechsmal die Woche mit der früheren Weltcupläuferin Yvonne Schnock.

Stefan Galler

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Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:Anneli Kawelke - Eiskunstlaufen

Talentiade 2011: Anneli Kawelke, WSV München, Eiskunstlaufen. Foto: oh/Schwall

Quelle: SZ

Stolz sind sie beim ERC München in Neuperlach auf ihre Vorzeige-Athletin: Innerhalb einer Saison ist aus Anneli Kawelke eine richtige Eisprinzessin geworden. Sie erlernte den Doppelaxel und zwei verschiedene Dreifachsprünge und stieg dadurch in die 1.Kürklasse auf.

Zwei weitere Dreifache sind bereits in Vorbereitung, daran arbeitet sie mit ihrer Trainerin Tatjana Vagusheva beharrlich. Ziel ist es schließlich, möglichst bald in den Bundeskader aufgenommen zu werden und die Startberechtigung für den internationalen Junioren Grand Prix zu erlangen.

Denn Wettbewerbe gegen Konkurrenz aus dem Ausland sind ganz nach dem Geschmack der 15-Jährigen, das hat sie zum Beispiel bei den Offenen Bayerischen Meisterschaften im Februar in Oberstdorf bewiesen, als sie 36 Läuferinnen aus zwölf Nationen hinter sich ließ und Vierte wurde. Vor ihr platzierte sich nur eine einheimische Sportlerin, damit war Anneli Zweite der Bayerischen Meisterschaft. Einen Monat später feierte sie mit dem Gewinn des Deutschland-Pokals ihren bislang größten Erfolg.

Stefan Galler

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Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:Kilian Dümpelmann - Eishockey

Talentiade 2011: Kilian Dümpelmann, EHC München, Eishockey. Foto: privat

Quelle: SZ

Die Identifikation mit einem Verein bildet sich beim Sportler oft erst später heraus. Manch einer bleibt aber seinem Stammklub vom Karrierestart bis ins sportliche Rentenalter treu. Eishockey-Legende Alois Schloder war immer beim EV Landshut aktiv, bis er 1986 seine 22 Jahre dauernde Karriere beendete.

Auch Kilian Dümpelmann hat sein Herz früh an einen Verein verloren. "Ich bin doch schon immer im EHC", sagt er. Seit acht Jahren spielt er nun schon für den Münchner DEL-Klub Eishockey - als Sechsjähriger fing er an, nun ist er gerade 15 geworden und Kapitän der Schülermannschaft. Als viele seine Kameraden den Klub mangels Perspektive verließen, blieb Kilian dem EHC treu.

Dann wurde Ron Chyzowski im Februar als Chefcoach für den Nachwuchsbereich verpflichtet, prompt kommen einige der Abgewanderten wieder zurück. Und so wird der EHC in nächster Zeit auch beim Nachwuchs eine gewichtigere Rolle spielen, nicht zuletzt wegen Kilian Dümpelmann, der, obwohl Verteidiger, Topscorer des Teams ist.

Stefan Galler

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Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:Alexandra Wenk - Schwimmen

DM Schwimmen Kurzbahn - Alexandra Wenk

Quelle: picture-alliance/ dpa

Selbstverständlich ist Olympia das große Ziel, allerdings dürfte London 2012 ein bisschen früh kommen: Alexandra Wenk ist zweifellos eines der größten Schwimmtalente Deutschlands, die 16-Jährige von der SG Stadtwerke München dominiert ihre Altersklasse nach Belieben: 2010 holte sie sich fünf Einzeltitel bei den Jahrgangsmeisterschaften, vor wenigen Tagen wiederholte sie dieses Kunststück bei den Titelkämpfen in Berlin.

Über 50 Meter Rücken, 200 Meter Lagen, 100 Meter Freistil, 100 Meter Rücken und 100 Meter Schmetterling war kein deutsches Mädchen des Jahrgangs 1995 schneller als sie. Und weil sie den Gleichaltrigen derart voraus ist, mischte sie schon bei den Deutschen Meisterschaften der Frauen mit, wurde Zweite über 200 Meter Lagen und Dritte über 100 Meter Schmetterling.

Die zweifache Staffel-Junioren-Europameisterin schwimmt jedoch nicht nur gut, sondern ist auch eine exzellente Schülerin am Isar-Sport Gymnasium München: Der Deutsche Olympische Sportbund verlieh ihr 2010 die Auszeichnung "Eliteschülerin des Sports".

Stefan Galler

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Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:Tobias Potye - Leichtathletik

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Quelle: Claus Schunk +49 1716039668

Wenn der große Bruder in irgendeinem Bereich eine echte Granate ist, dann hat das auf den jüngeren oftmals eine besonders motivierende Wirkung. Bestes Beispiel ist die Familie Potye aus Aschheim, deren älterer Bub Simon, Jahrgang 1992, einer der großen Leistungsträger im örtlichen Leichathletikverein ist: In beinahe jeder Zeile der Bestenliste des FCA steht sein Name.

Doch nun schickt sich sein 16-jähriger Bruder Tobias an, ausgerechnet in Simons Paradedisziplin Hochsprung zu einer ernsthaften Konkurrenz zu werden. 2009 und 2010 wurde er jeweils Bayerischer Meister seiner Altersklasse, mittlerweile belegt er mit übersprungenen 1,93 Metern Rang sieben in der Bestenliste des Deutschen Leichtathletik-Verbandes.

Den schulischen Leistungsdruck im achtstufigen Gymnasium steckt er dabei gut weg und "trotz des täglichen Trainings vernachlässigt er auch seinen großen Freundeskreis nicht", wie Mutter Erika verrät. Klar, dass Tobias Potye das alles auf die Reihe bekommt, schließlich ist sein Ehrgeiz geweckt - durch den erfolgreichen Bruder.

Stefan Galler

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Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:Jan Hagenkord - Kajak

Talentiade 2011: Jan Hagenkord, ESV München, Kajak, Kanu. Foto: privat

Quelle: SZ

Wenn Vater Andreas über seinen Sohn redet, dann kann er dabei natürlich nicht objektiv bleiben - welcher Papa kann das schon. Dabei sprechen die sportlichen Erfolge des 16-jährigen Jan Hagenkord  für sich: Seit vier Jahren ist der Schüler im Kajak unterwegs, ursprünglich stand, so Vater Andreas, "das reine Vergnügen beim Wildwasser-Fahren im Vordergrund".

Mittlerweile jedoch ist der junge Sportler vom ESV München vom Ehrgeiz gepackt, nicht zuletzt weil in der vergangenen Saison der Weltklasse-Paddler Normen Weber die Betreuung der Nachwuchstruppe beim ESV übernahm. Sogleich ging es mit den Leistungen bergauf: 2010 wurde Jan  Deutscher Vizemeister in der Wildwasser-Classic-Disziplin, in der aktuellen Saison führt er die bundesweite Rangliste an, obwohl er jetzt eine Altersstufe höher fährt und auf Konkurrenten trifft, die bis zu anderthalb Jahre älter sind als er. Bei der DM in Kramsach wurde er Zweiter im K1 und schaffte damit die Qualifikation für die Junioren-WM in Opava/Tschechien im Juli.

Stefan Galler

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Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:Pascal Winter - Schwimmen

Talentiade 2011: Pascal Winter, SC Prinz Eugen München, Schwimmen. Foto: privat

Quelle: SZ

Der 1. Juni 2011 war ein einschneidendes Datum für den SC Prinz Eugen: Die Schwimmer aus der Johanneskirchner Straße im Osten Münchens durften in Berlin ihren ersten nationalen Meistertitel bejubeln: Pascal Winter eroberte Platz eins bei den Schwimmern des Jahrgangs 1996 über 50 Meter Freistil.

Und weil es so schön war, ließ der vierfache Bayerische Meister von 2010 gleich noch zwei weitere Jahrgangstitel folgen. Auch über 100 und 200 Meter Freistil avancierte er zum besten deutschen Schwimmer seiner Altersklasse. Damit trägt die 2006 grundlegend reformierte Nachwuchsarbeit des SC Prinz Eugen reiche Früchte.

Damals hatte der bosnische Trainer Elvir Mangafic das Ruder in der Talentförderung übernommen. Der diplomierte Schwimm-Trainer war zuvor unter anderem bei Roter Stern Belgrad, beim Schwimm-Club Fulda und in der Region bei Ottobrunn und Hohenbrunn tätig gewesen. Das Ergebnis seiner Arbeit kann sich sehen lassen: 60 Nachwuchskräfte schwimmen für den SC Prinz Eugen, der beste davon ist Pascal Winter.

Stefan Galler

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Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:E1-Jugend, TSV München Ost - Fußball

Talentiade 2011: E1-Jugend, TSV München Ost, Fußball. Foto: privat

Quelle: SZ

Es ist die klassische Geschichte eines Außenseiters: Die E1-Juniorenfußballer des TSV Ost waren ohne Ambitionen in die Saison gestartet und hatten zudem ein schweres Handicap zu tragen, weil sie ihre Heimspiele auf einem bei Regen unbespielbaren Kunstrasen austragen mussten.

Da der Verein über keine finanziellen Ressourcen verfügt und auch der portugiesische Trainer Jose Monteiro ehrenamtlich und unter schwierigen Bedingungen mit den kleinen Kickern üben muss, richtete man sich auf ein Jahr ohne große Erfolge ein. Was folgte, war eine Spielzeit, die den Elfjährigen lange in Erinnerung bleiben wird.

In der Hinrunde sicherte sich das Team, das zum Großteil aus Schülern des Anna-Gymnasiums besteht, den Meistertitel; die Rückrunde schloss es mit 24 Punkten und 48:14 Toren punkt- und torgleich und nur wegen des verlorenen Direktvergleichs hinter der SpVgg Unterhaching als Zweiter ab. In einem großen Nachwuchswettbewerb erreichte die E1 als erste Vertretung des Klubs das Kreisfinale und trifft dort Anfang Juli auf 1860 München.

Stefan Galler

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Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:Andi Walter - Ringen

Talentiade 2011: Andi Walter, Ringen, Isaria Unterföhring

Quelle: SZ

Das Talent wurde ihm praktisch in die Wiege gelegt: Schon der Urgroßvater von Andi Walter war Ringer, der Großvater und der Herr Papa sowieso. Und deshalb ist es auch gar nicht so überraschend, dass der 16-Jährige schon zu den besten seiner Zunft in Deutschland gehört.

In den letzten fünf Jahren war der Freistilringer vom SC Isaria Unterföhring jeweils auf der Deutschen Meisterschaft, erreichte stets einen Platz unter den ersten Vier und wurde einmal, 2010, sogar Zweiter. Dieser Erfolg brachte ihn auch in die Nationalmannschaft, er gehört dem C/D-Nachwuchskader des Deutschen Ringer Bundes an. Seinen größten Erfolg feierte der Bayerische Meister von 2010 im Vorjahr mit einem Sieg beim internationalen Turnier in Luckenwalde, Brandenburg, wo er sich gegen polnische und russische Konkurrenz durchsetzte.

Sein Vater, der ebenfalls Andreas heißt, ist sein Trainer und gleichzeitig sein größter Förderer. Der Stolz auf den Filius ist groß: "Schon toll, dass der Andi jetzt seit Jahren immer unter den Top-Ringern in Deutschland ist."

Stefan Galler

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Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:TB München Nord - Basketball

Talentiade 2011: JBBL-U16, TBMN, Basketball. Foto: privat

Quelle: SZ

Es war nicht absehbar, dass sich München in kürzester Zeit zu einer echten Basketball-Hochburg entwickeln würde. Doch mit dem Aufstieg des FC Bayern in die BBL dürfte das Feld für die nächsten Jahre bereitet sein. Und auch der Nachwuchs schläft nicht.

Seit vergangenem Jahr spielt eine 2009 gegründete Münchner Vertretung unter Federführung des MTSV Schwabing in der U16-JBBL, also der Jugend-Basketball-Bundesliga. Das Team Basket München Nord formierte sich als Anlaufpunkt für leistungsorientierte deutsche und ausländische Jugendspieler im Großraum München Nord und feierte gleich in der ersten Saison beachtliche Erfolge.

Die von Robert Scheinberg trainierte Mannschaft verpasste denkbar knapp den Einzug in die Playoffs der besten 16 deutschen Teams, im letzten Spiel gegen Würzburg hätte man mit acht Punkten gewinnen müssen, es wurde jedoch "nur" ein 59:56-Sieg. Dennoch ist man beim TBMN zufrieden: "Wir haben gesehen, dass wir nicht schlechter sind als die anderen", so Scheinberg.

Stefan Galler

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Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:Nora Brand - Ski alpin

Talentiade 2011: Nora Brand, WSV München, Ski alpin. Foto: privat

Quelle: SZ

Es ist stets ein schmaler Grat, den ein Sportverein beschreitet, wenn er sich einerseits dem Breitensport verschreibt, andererseits aber auch die Voraussetzungen schafft, um besonders talentierten Athleten die Möglichkeit zu geben, sich an den Leistungsbereich heranzutasten. Beim Wintersportverein München, kurz WSV, schafft man diesen Balanceakt mit Bravour.

Unter der Leitung von Vorstand Günther Huber, dessen Tochter Kristina es bis in den bayerischen Landeskader der alpinen Skiläufer geschafft hat, ist die Nachwuchsarbeit zuletzt noch einmal forciert worden. So schafften es die Münchner in der abgelaufenen Saison, Rang drei im Vereinswettbewerb des Bayerischen Skiverbandes zu erobern. Bei den deutschlandweit ausgetragenen DSC10-Rennen der Jahrgänge 2000 und 2001 landeten gleich drei WSV-Starterinnen unter den ersten Zehn.

Die Beste aus diesem Trio war Nora Brand mit Rang zwei. Das Mädchen ist zudem sportlich vielseitig: Für die LG Stadtwerke München eilt sie als Leichtathletin im Sommer von Sieg zu Sieg.

Stefan Galler

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Talentiade - Der Wettbewerb für junge Sportler:TSV Ismaning - Handball

Talentiade 2011: weibliche B-Jugend, TSV Ismaning, Handball. Foto: privat

Quelle: SZ

Es war das Jahr 2001, erstmals veranstaltete die SZ den Talentiade-Wettbewerb. Zu den Preisträgerinnen gehörte Isabell Nagel, damals 17-jährige B-Jugendhandballerin des TSV Ismaning und das bayerische Top-Talent. Sie wurde den Vorschusslorbeeren gerecht, ist mittlerweile - seit ihrer Hochzeit als Isabell Klein - eine gestandene Bundesliga- und Nationalspielerin.

Wie damals stellt der TSV Ismaning auch diesmal wieder den Bayerischen Meister der B-Juniorinnen. Allerdings ohne den großen Star, auch wenn schon zwei Spielerinnen zu Lehrgängen und Testspielen des Nationalteams eingeladen wurden. Drei weitere sind fester Bestandteil der Bayernauswahl - in der Breite scheint die Stärke des Teams zu liegen. Bemerkenswert ist, dass die Mädchen zum großen Teil dem jüngeren B-Jugend-Jahrgang (1995) angehören. Noch in der Vorsaison war die Mannschaft bayerischer C-Jugend-Meister.

Auch die männlichen Kollegen können beachtliche Erfolge vorweisen: Die C-Jugend, die mit Taufkirchen eine Spielgemeinschaft bildet, ist auch bayerischer Meister.

Stefan Galler

© SZ vom 14.06.2011/infu
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