Szene München:Wofür Hotels wirklich da sind

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Nicht nur zum Übernachten: Hotelgäste feiern in den Zimmern auch wilde Partys. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Wilde Party oder Schlägerei? Dass in Münchner Hotels nicht nur übernachtet wird, kann man sich denken. Was aber treiben die Gäste in den Zimmern?

Kolumne von Florian Fuchs

Sie liegt schon ziemlich lange zurück, ist aber bis heute eine der wüstesten Schlägereien, die je in einem Münchner Hotel stattgefunden haben: Im Jahr 2002 prügelten sich Oasis-Sänger Liam Gallagher und ein paar Bandkollegen im Bayerischen Hof derart mit einigen Italienern, dass ein Polizeisprecher hinterher zu Protokoll gab: "Die haben sich aufgeführt wie Schwein." Gallagher verlor zwei Frontzähne und musste eine Nacht in einer Polizeizelle verbringen. Einer seiner Leibwächter wurde sogar stationär im Krankenhaus aufgenommen.

Feiern wie die Oasis-Brüder

Dass in Münchner Hotels nicht nur übernachtet wird, das kann man sich denken. Was aber treiben Gäste eigentlich genau in Hotelräumen? Ein Marktforschungsinstitut hat dies mit einer nach eigenen Worten breit angelegten Umfrage untersucht. Demnach hat etwa jeder zehnte Deutsche schon einmal eine frische Bekanntschaft mit aufs Hotelzimmer genommen, genauso viele nutzten es für eine Nacht mit ihrer Affäre. Dass jedoch 16 Prozent aller Befragten bereits einmal ein Zimmer angemietet und darin eine wilde Party gefeiert haben wollen - das vermutet man eher bei prominenteren Gästen wie eben Liam Gallagher.

Gäste checken unter falschem Namen ein

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Allerdings kann es gut sein, dass seit 2002 mehrere Male Hotelzimmer in München verwüstet wurden, die unter dem Namen Gallagher angemietet waren. Wie das Marktforschungsinstitut herausfand, checken nämlich gerade die Gäste unter falschem Namen ein, die schon vorher wissen, dass der Aufenthalt aus dem Ruder laufen könnte. Gerade während des Oktoberfestes übernachten also lauter berühmte Schauspieler und Sänger in Pensionen und Absteigen - und benehmen sich dort daneben. Am nächsten Morgen wachen diese Leute dann auf und fragen sich reumütig, wie ihr Seelenheil wieder herzustellen wäre. Bestimmt gibt es einen Zusammenhang zu einer anderen Erkenntnis aus der Studie: Fünf Prozent aller Befragten gaben zu, schon einmal eine Bibel aus einem Hotelzimmer gestohlen zu haben.

© SZ vom 18.12.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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