Szene München:Wo Männer das Nachsehen haben

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Ein Drink, ein Shot, oder sogar freier Eintritt: Clubs bieten für Frauen einige Specials. (Foto: Florian Peljak)

Frauen kriegen öfter mal was gratis in Clubs. Proteste von Seiten der Männer gibt es nicht - sie profitieren auch davon.

Von Korbinian Eisenberger

Im Kiddo am Sendlinger Tor gab es letztens mal wieder freien Eintritt und Sekt umsonst für Frauen. An solchen Tagen ist meistens besonders viel los, auf der Tanzfläche muss man aufpassen, dass einen die weibliche Übermacht nicht erdrückt. Als Mann hingegen kommt man in Münchens Lokalitäten selten in den Genuss von Gratis-Schaumwein - höchstens dann, wenn man im Gedränge damit vollgeschüttet wird.

Man muss sich nur mal durch die Party-Kalender der Stadt blättern: In der Milchbar haben die "Ladys" jeden Mittwoch vor Mitternacht freien Eintritt, im Americanos wird den "Mädels" obendrein eine Flasche Prosecco kredenzt und das Pappasito's spendiert Frauen am Dienstag zwei Gratis-Cocktails. Die Liste der Frauen-Specials ist lang, nach Sonderangeboten für den Mann muss man dagegen lange suchen - eine Unausgewogenheit, über die sich prächtig schimpfen ließe.

Die meisten lassen sich diese kleine Ungerechtigkeit jedoch gerne gefallen. Beim Ausgehen ist die Gleichstellung von Mann und Frau - anders als in vielen anderen Lebensbereichen - nämlich nicht so wichtig. Vor allem die Singles unter den benachteiligten Männer sind ganz froh über die Strategie von Bars und Clubs, Frauen mit Aktionen anzulocken und damit das Mischverhältnis auf der Tanzfläche ausgeglichen zu gestalten. Das hilft bei Balz und Partnersuche.

Für Gleichbehandlung im Nachtleben wird also wohl niemand kämpfen wollen. Eine Gratis-Mass für den Party-Hengst wird es wahrscheinlich nie geben. Für die vergebenen Männer, die mit ihren Freundinnen ausgehen, kann es aber auch Vorteile haben, wenn sich die "Partygirls" in der Milchbar mal wieder zum Nulltarif ihre Moét-Flasche über die Theke reichen lassen. Wer seine Begleiterin an der Bar mitfinanzieren muss, der kann dank der Gratis-Drinks zumindest seinen Geldbeutel schonen.

© SZ vom 07.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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