Szene München:Planvoll trinken

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Nicht überall, wo auf der Karte eine Bar eingezeichnet ist, werden auch Cocktails serviert. (Foto: Robert Haas)

Ein bisschen haben sie geschummelt, die Macher des U-Bar-Plans, der beim Radiosender M94.5 online steht. Nicht überall bekommt man wirklich Cocktails - dafür aber ungewöhnliche Einblicke.

Von Florian Fuchs

Die griechische Taverne "Zur Gartenlaube" in der Nähe der U-Bahn-Station Westfriedhof ist ein schmucker Bau mit viel Holz und gutem griechischen Essen. Es gibt hier Ouzo, griechischen Wein, auch einen Campari Orange oder einen Wodka Lemon kann der Gast bestellen. Eine Bar ist die Gartenlaube aber trotzdem nicht - sondern ziemlich eindeutig ein Restaurant.

Ein bisschen haben sie also geschummelt, die Macher des U-Bar-Plans, der beim Radiosender M 94.5 online ist. Nicht alles, was auf dem alternativen U-Bahn-Plan steht, dessen Stationen mit den Namen von Bars statt den Bezeichnungen der Haltestellen gekennzeichnet sind, ist wirklich eine Bar.

Unbekannte Orte am Stadtrand

Gerade an den Endhaltestellen der U-Bahnlinien ist es aber auch schwer, Bars und Clubs ausfindig zu machen. Die Hongkongbar an der Haltestelle Klinikum Großhadern zum Beispiel ist eher ein Asiate für den kleinen Hunger zwischendurch, und ob das Café am Hasenbergl nachtaktive Münchner anzieht, ist zu bezweifeln.

Aber gerade das kann ja auch den Reiz einer solchen Spielerei ausmachen. Ins Substanz, X-Cess und das Muffatwerk, in die Goldene Bar, das Stadion an der Schleißheimer Straße und das Backstage geht ohnehin jeder. Da kann man auch mal die Peppermint Lounge, das Huiras oder das Bartini ausprobieren, allesamt laut U-Bar-Plan am Münchner Stadtrand beheimatet.

Sammeln und gewinnen

Es gab schon öfter Aktionen, bei denen findige Leute den U-Bahn-Plan etwas umgestaltet haben. Eine große Karte, auf der Biergärten die Namen der Haltestellen ersetzen, geistert ebenfalls durchs Netz. Die Macher von M 94.5 haben weitergedacht: Auf ihrer Homepage kann jeder, der eine Bar auf dem alternativen U-Bahn-Plan vermisst, weitere Ideen und Tipps abgeben. So vervollständigt sich der Plan mit der Zeit von selbst.

Bis dahin gilt, was ein begeisterter Nutzer gepostet hat: Wer als erster alle Bars auf der Karte besucht und Autogramme der Wirte gesammelt hat, gewinnt einen Preis. Eine neue Leber vielleicht.

© SZ vom 22.01.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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