Szene München:Früh lockt das große Geschäft

Lesezeit: 1 Min.

Die After-Wiesn-Parties werden jetzt schon angekündigt. (Foto: Stephan Rumpf)

Ist die Partylage in der Stadt so mau, dass man jetzt schon auf die zahlreichen After-Wiesn-Parties hinweisen muss? Dieses Phänomen lässt sich mit Schoko-Osterhasen erklären.

Von Florian Fuchs

Der Osterhase ist eindeutig erfolgreicher als der Weihnachtsmann, und das schon über Jahre: Schoko-Hasen, das hat der Handel herausgefunden, verkaufen sich wesentlich besser als die Schokofiguren, die vor Weihnachten in den Regalen der Supermärkte liegen.

After-Wiesn-Partys
:Wiesn die ganze Nacht

22.30 Uhr auf dem Oktoberfest: Die Band hat ausgespielt, der letzte Tropfen Bier schmeckt fad. Doch wenn der Tag auf der Theresienwiese zu Ende ist, geht es woanders erst so richtig los. Zwölf Tipps für die After-Wiesn für Kurzentschlossene.

Von Sabine Cygan

Jetzt ist nicht ganz klar, warum die Leute lieber einem Hasen den Kopf abbeißen als einem Weihnachtsmann oder Nikolaus, am Marketing aber kann es ganz sicher nicht liegen: Die Schoko-Osterhasen stehen schon zum Verkauf, da hat man die ganzen Weihnachtsmänner noch nicht einmal verdaut. Die Weihnachtsmänner sind aber auch ziemlich früh am Start: Sie liegen meist schon in den Auslagen, wenn das Oktoberfestbier noch im Blut trinkfester Münchner zirkuliert.

Werbung für die After-Wiesn-Party

Die Verkaufsgeschichte der Weihnachtsmänner und Osterhasen aus Schokolade hat offenbar auch die Marketingleute des Münchner Partybetriebs animiert. Anders ist nicht zu erklären, dass schon jetzt, im Juli, überall Werbung gemacht wird für all die After-Wiesnpartys, die während des Oktoberfests steigen, wenn der Zapfhahn in den Zelten abends zugedreht wird. "Wiesn Season im 8 Season", "Aufbrezeln im Max und Moritz", "Heisse Wiesnnächte im Sugar Shack", "Trachten Exzess in Jimmys Club" - auf dem Wiesnportal im Internet sind alle relevanten Feiern bereits aufgelistet.

Szene München
:Die Macht des Biertragerls

In diesen verregneten Tagen trifft man sich zwangsläufig bei Freunden, statt im Biergarten. Um da ein Bier zu ergattern, muss man manchmal wunderliche Dinge tun.

Von Korbinian Eisenberger

Im Löwenbräukeller haben sie bereits am Eingang große Werbetafeln aufgehängt, die auf das Wiesnzelt hinweisen, eine der traditionellen After-Wiesnpartys in München. "Zum Oktoberfest" steht da sogar schon am Eingang, was jetzt wirklich ein bisschen übertrieben ist, wo auf der Theresienwiese noch nicht einmal die Gerippe der Bierzelte hochgezogen sind.

Sie könnten noch ein "Merry Christmas" und ein "Frohe Weihnachten" dazuhängen und dazu vielleicht ein "schönes neues Jahr" wünschen, dann wäre wenigstens alles in einem Aufwasch erledigt. Als Gast fragt man sich da schon, ob die Partylage in der Stadt zwischen Juli und September so mau ist, dass man in der Zeit auf nichts anderes hinweisen kann als auf die After-Wiesn.

© SZ vom 02.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: