Es gibt Wissenschaftler, die beschäftigen sich mit so elementaren Dingen, dass selbst Volltrunkene ihre Forschungsergebnisse wie Bibelzitate aufsagen. Einer dieser klugen Männer hat zum Beispiel errechnet, dass die Ausflussgeschwindigkeit bei Bierdosen etwa 1,3 Meter pro Sekunde beträgt, je nach Größe. Das ist verdienstvoll, trotz allem wäre es speziell für Ungeduldige interessanter, die Ausflussgeschwindigkeit beim beliebten Bierdosenstechen zu errechnen.
Nur wird es da schon wieder undurchschaubar: Irgendwie könnte man die ursprüngliche Ausflussgeschwindigkeit mit der Größe der Öffnung multiplizieren und das dann auch noch mit einem empirischen Faktor für dünnwandige Gefäße korrigieren.
Mit der Bierdose auf jeden Fall kann man viel Quatsch machen, sie hat uns nachts am Flaucher schon großen Spaß bereitet. Nicht nur wegen der riesigen Sauerei beim Anstechen, sondern auch beim Bierdosenhendl auf dem Grill. Eine Bierdose, darüber gestülpt ein etwa ein Kilo schweres Hähnchen, Knoblauch, Thymian. Und dann ab auf den Rost. Mit Rum Cola geht so etwas nicht, trotzdem gibt es jetzt Havana Club auch in der Dose, versetzt mit Cola.
Hersteller Pernod Ricard nennt das "Premium-Dose" aus dem "Ready-to-drink-Segment" und spricht von einem optimalen Mischverhältnis mit einem Alkoholgehalt von zehn Prozent. Die PR-Leute mit ihren seltsamen Begriffen können versprechen, was sie wollen: Rum Cola will man nicht in der Dose, den will man selber mischen - je nach Laune.
Rum-Cola-Dosen sind nicht innovativ und sie machen keinen Spaß, da sind die Bierhersteller eindeutig weiter. Eine US-Brauerei etwa hat im vergangenen Jahr die "Punch Top Can" auf den Markt gebracht, bei der das Blech auf der Oberseite dünner ist, um es leichter anzustechen. Das ist echter Erfindergeist.