Süddeutsche Zeitung

SZenario:Trubel, Tanz, Trophäen

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Beim Audi-Generation-Award werden den Gästen zum Gala-Dinner frische Erfolgsgeschichten aus Sport, Musik und Film erzählt

Von Thomas Becker

Beim mit Soja geflämmten Thunfisch weiß Goofy Förster noch lange nicht, mit welchem Song er später sein DJ-Set eröffnen wird. "Phillysound vielleicht. Oder ein Walzer! DJ-Sein ist reines Bauchgefühl." Gar nicht so einfach, wenn die Veranstaltung Audi Generation Award heißt und die Altersspanne gut 60 Jahre beträgt. Wobei: einen Gute-Laune-Bär wie Roberto Blanco, der mit 82 gerade sein Tennis-Comeback gegeben hat, kann man wohl mit jeder Art von Musik beglücken. Wer das Fotografengeschrei am roten Teppich hinter sich hat, wird im Atrium des Bayerischen Hofs vom warmen Sound der Munich Swing Stars empfangen. Philipp Greffenius, seit Jahr und Tag Veranstalter dieser Mischung aus Award und Gala, bittet in den Saal, wo die Ex-Profi-Volleyballerin Norisha Campell mit feiner Stimme Soul und Pop singt, was im großen Hallo zwischen Koch Holger Stromberg, Designerin Susanne Wiebe oder Marcel Reif aber untergeht.

Als Kai Pflaume auf die Bühne kommt, wird es ernst: Der erste Preisträger ist Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul, 21, der schon beim Bambi den Sportdress gegen den Anzug tauschte. Eine "ganz, ganz andere Welt" sei das: "Ich kann das schon genießen, muss aber aufpassen, dass ich mich nicht dran gewöhne." TV-Kommentator Bernd Schmelzer bringt in seiner Laudatio nicht nur ihn und Freundin Mareike zum Lachen: "Ein Zehnkämpfer und eine Siebenkämpferin: Die drei restlichen Disziplinen arbeiten sie bestimmt intern auf."

Beim Musik-Preis national wird es gefühlig. Der geht an Lea , 27, die blonde Singersongwriterin, die auch mit Capital Bra, Max Raabe und Max Giesinger singt ("Ich liebe es, mich neu zu erfinden") und die sich als große Umarmerin und Mitnehmerin entpuppt. Und als Frau mit Durchhaltevermögen: Vor drei Jahren spielte sie in Saarbrücken auf einer 200-Mann-Bühne - vor vier Zuschauern. "Die größte Lehre meiner Karriere", sagt sie, " aber die vier waren top." Im Frühjahr war sie wieder dort und spielte im großen Saal - vor 1500 Zuschauern. Auch der Brite Tom Gregory, 24, Gewinner des Musik-Preises international und einziger Sweatshirt-Träger im Saal, war in der ersten Runde von "The Voice" rausgeflogen, ehe er nun durchstartete. Die Schauspielerin und Matthias-Schweighöfer-Freundin Ruby O. Fee, 23, hat schon mit Mads Mikkelsen gedreht, ist aber noch auf der Suche: "Ich würde gern mal nen ganz normalen Menschen spielen - oder eine Action-Serie."

In dieser Bandbreite ist dann auch DJ Goofy unterwegs - bis viertel nach drei, so lang wie noch nie. Unter den ausdauerndsten Tänzern: die Meisel-Zwillinge Nina und Julia, Ex-First-Lady Bettina Wulff und Zehnkämpfer Niklas Kaul. Försters Plan ("Smooth anfangen, dann langsam kommen lassen") geht auf. Erst Funk, zum Schluss Abba. Musik, die keinen alt aussehen lässt.

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Quelle:
SZ vom 06.12.2019
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