SZenario:Ratlos im Garten

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Hitzige Diskussionen: Die Gäste feiern bei der Eröffnung der Opernfestspiele die Sänger, aber die Inszenierung von "Pelléas et Mélisande" buhen sie aus

Von Philipp Crone, München

Nikolaus Bachler ist nervös. Der Intendant der Staatsoper geht am Sonntagabend vor dem Eingang zum Prinzregententheater auf und ab. Sein Blick wechselt zwischen den schwarzen Schuhen, die in der Sonne spiegeln, und den eintreffenden Gästen hin und her. "Ich kann ja nichts tun", sagt er. "Das ist wie bei einem Fußballtrainer kurz vor dem Spiel. Die Sänger haben eine Katharsis, aber als Trainer kannst du nichts machen." Blick auf die Schuhe, dann rüber zu Filmproduzentin Regina Ziegler, die im luftigen Sommerkleid die Auffahrt hochspaziert. Kurz darauf kommt ihre Freundin Susanne Wiebe an, Münchner Modedesignerin. Blick zurück auf die Schuhe. Bachler ist vor jeder Premiere angespannt, doch diesmal, bei der Eröffnung der Opernfestspiele mit Debussys "Pelléas et Mélisande", weiß er genau, dass er dem Publikum schwere Kost vorsetzt. So schwer, dass Wiebe beim anschließenden Empfang nach Worten ringt für ihre Empörung. Dass sogar bei einer Ansprache gebuht wird und Bachler es als einziger Redner schafft, die Inszenierung zu loben und trotzdem Applaus zu erhalten.

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