Szenario:Popcornkrümel zur Premiere

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Die Schauspieler Jona Gaensslen (links), Luis Vorbach (rechts) sowie der Regisseur Marcus H. Rosenmüller bei der Premiere im Mathäser. (Foto: Felix Hörhager/dpa)

Der neue Film von Regisseur Marcus H. Rosenmüller - "Unheimlich perfekte Freunde" - wird zum ersten Mal im Mathäser gezeigt

Von Laura Kaufmann

Das Mathäser wäre wohl ein nahezu grabesstiller Ort gewesen an diesem Sonntagnachmittag. Frühlingssonne zieht die halbe Münchner Bevölkerung in die Biergärten, wo sie sicherlich keinen Gedanken an Kino verschwendet. Aber es toben nicht alle Kinder über Spielplätze, sondern ein paar auch über den roten Teppich im Filmpalast, denn dort feiert der neue Film von Marcus H. Rosenmüller Premiere.

Trautmann, läuft der nicht schon, mag man sich jetzt verwundert fragen, und ja, der läuft seit gut einer Woche. Aber dass er gedreht wurde ist eben schon eine Weile her, und inzwischen ist schon das nächste Werk vollendet. Nun laufen beide Rosenmüller-Filme parallel im Kino. "Ein bisschen bizarr ist das schon", sagt Rosenmüller, gerade erst zurück von einer kleinen Trautmann-Premierentour durch England. Aber es seien auch zwei völlig unterschiedliche Filme mit unterschiedlichem Zielpublikum - was man schon an der Popcornkrümelschicht erkennt, die langsam aber sicher im roten Teppich festgetreten wird. In "Unheimlich perfekte Freunde", einem Kinder- und Familienfilm, geht es um zwei Schüler, die kurz vor dem Übertritt aufs Gymnasium und unter allerlei Druck stehen. Einer, Frido, findet in einem alten Jahrmarktspiegel einen Doppelgänger, der alles kann, was er nicht so gut kann. Anfangs sehr praktisch, aber der Doppelgänger verfolgt bald seine eigenen Ziele.

Frido wird von Luis Vorbach dargestellt, der mit seinen 13 Jahren schon Profi ist. Zuletzt hat er in "Die kleine Hexe" gespielt, dies ist nicht seine erste Hauptrolle. Druck wie sein Charakter im Film kennt er trotzdem nicht, sich den Text zu merken fällt ihm leicht, "den lern ich einfach abends im Bett", und zwei Rollen in einem Film zu spielen war auch kein Ding. "Das war cool." Wenn es irgendwann zu viel werden sollte, müsse er das Schauspielern eben sein lassen, aber "so lange es mir Spaß macht, mache ich es auch, ich sehe das locker".

Der Schauspieler Max von Thun hat nur einen Gastauftritt in dem Film und das fertige Werk noch gar nicht gesehen, "aber der Rosi hat bei mir eine Carte Blanche" - wenn er rufe, komme er. "Das ist immer das gleiche Team, immer wie ein Klassentreffen." Sein Sohn wird dieses Jahr eingeschult, mit Notendruck musste er sich bislang nicht auseinandersetzen. "Aber er ist ein ziemlich aufgewecktes Kerlchen und freut sich auf die Schule. Ist ein neues Kapitel, das dann anbricht, wir sind gespannt."

Ein paar Szenen von "Unheimlich perfekte Freunde" wurden im stillgelegten Alpamare gedreht. Als Rosenmüller noch ein Kind war, war das Erlebnisbad für ihn ein Sehnsuchtsort. Dass es nun außer Betrieb ist, passe zum Thema des Films. "Ich bin froh, dass er jetzt startet und nicht im Sommer", sagt Rosenmüller. "Im Sommer sollen die Kinder lieber ins Schwimmbad gehen."

© SZ vom 25.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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