SZ-Serie: Die Klassen von 2021:Sicherer für alle

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Bara Chayah von der Mittelschule München bereitet sich auf die Abschlussprüfungen vor und findet es gut, dass sie sich in der Schule auf Covid-19 testen kann

Kolumne von Bara Chayah

Die Osterferien sind vorbei, aber richtig erholt fühle ich mich nicht. Dafür hätte ich viel mehr Zeit gebraucht. Ein Jahr oder so. Aber zwei Wochen sind besser als nichts. Ich habe nichts Besonderes gemacht in den Ferien, was auch. Aber ich war jeden Tag draußen, an ein paar Tagen war das Wetter ja auch gut. Nach den Ferien haben wir gleich drei Prüfungen geschrieben. Im Fach Soziales, in Mathe und in AWT, also Arbeit-Wirtschaft-Technik. Das ist schon viel, ich lerne ja auch für jede Prüfung. Für mich ist das aber schon noch zu schaffen.

Im Juli haben wir unsere Abschlussprüfungen und wir haben schon angefangen, uns darauf vorzubereiten. Auf die mündliche Prüfung in Deutsch zum Beispiel: Da können wir zwischen einem Buchthema und einem Sachthema wählen und müssen dann eine Präsentation dazu machen. Jetzt trainieren wir gerade für die mündliche Englischprüfung. Ich habe das Gefühl, dass ich schon noch mehr lernen könnte, dass ich noch mehr Gas geben könnte. Aber ich habe eben auch noch andere Sachen zu tun, ich lerne ja nicht nur. Ich verbringe Zeit mit Freunden, erledige Dinge für meine Familie, gehe zum Beispiel einkaufen für sie. Und ich bin im Vorstand der Stadtschülerinnenvertretung München.

Mit den anderen Stadtschulsprechern treffe ich mich ein- oder zweimal die Woche in Onlinemeetings und wir besprechen Themen. Meine Gruppe, für die ich mich entschieden habe, beschäftigt sich mit dem Wahl-Alter. Ich finde, Jugendliche sollten ab 16 Jahren wählen dürfen. Da ist man reif genug, um selbst zu entscheiden, ob man wählen möchte und wenn ja, wem man seine Stimme geben will. Wir wohnen auch hier in dieser Stadt, wir haben das Recht mitzubestimmen, was hier passiert. Manche sagen, mit 16 Jahren wäre man noch nicht reif genug, um zur Wahl zu gehen. Aber auch mit 18 sind manche noch nicht reif genug. Ich würde sehr gerne wählen gehen.

An der Schule testen wir uns jetzt selbst auf Corona. Ich habe mich am Montag und am Donnerstag getestet. Wir haben im Moment in der Aula Unterricht. Dort dürfen wir uns nicht testen, wir machen das in der Eingangshalle. Dort warten wir auch auf unser Ergebnis, und erst wenn das negativ ist, gehen wir in die Aula zum Unterricht. Ich finde das ist kein großes Problem, das Testen ist ganz einfach. Ich steck das Stäbchen in die Nase, drehe es, tauche es in die Flüssigkeit und dann tropfe ich die Flüssigkeit in die Testkassette hinein. Den Rest macht der Test ja alleine. In meiner Klasse hat das bei allen geklappt, wir hatten auch niemanden dabei, der ein positives Ergebnis hatte.

Ich finde das gut, dass wir uns in der Schule testen. Das ist für alle sicherer. Denn wenn wir krank sind, ohne es zu wissen, dann würden wir vielleicht andere Leute anstecken. Zum Beispiel unsere Großeltern. Ich sehe meine Großeltern einmal die Woche. Wir sind aber sehr vorsichtig und halten Abstand. Wenn es jemandem aus meiner Familie nicht gut geht oder wir uns krank fühlen, dann sagen wir das Treffen ab.

Vor einem positiven Ergebnis habe ich keine Angst, das heißt ja noch nichts. Es kann ja auch sein, dass das falsch war und der PCR-Test danach negativ ist.

Im Wechsel schreiben Schülerinnen und Schüler verschiedener Schultypen: Maya Grombach, Theresia-Gerhardinger-Mädchenrealschule; Bara Chayah, Mittelschule Toni-Pfülf-Straße; Niklas Krofta, Klenze-Gymnasium; Lilli Schickel und Yannick Andricek, FOS an der Barlachstraße.

© SZ vom 17.04.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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