SZ-Serie: Die Klassen von 2021:Endlich wieder mehr Normalität

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Bara Chayah besucht die Mittelschule an der Toni-Pfülf-Straße. (Foto: Catherina Hess)

Bara Chayah freut sich, dass wieder alle Schüler am Unterricht teilnehmen und er wieder ins Fitnessstudio gehen kann. Nur wie er mit der Maske seine Abschlussprüfungen schreiben soll, darüber will er gar nicht nachdenken

Von Bara Chayah

Endlich ist es an der Schule wieder fast wie vor der Corona-Pandemie. Nur die Maske tragen wir noch, und wir testen uns auch noch. Trotzdem fühlt es sich wieder viel normaler an, die Zahlen sinken und wir müssen in der Schule nicht mehr so auf den Abstand achten. Es sind wieder alle Schüler gleichzeitig da, in der Pause ist wieder was los und wir sind mit der ganzen Klasse aus der großen Aula ausgezogen und in unser altes Klassenzimmer zurückgekehrt. Die Aula ist riesig, da passen 200 Leute rein. Da hatten wir echt viel Platz, wir sind ja nur 20 Schüler.

Zurück im Klassenzimmer, fühlte sich das erst einmal ziemlich eng und klein an. Wir haben alle Einzeltische, aber die wurden zusammengeschoben. Auf einmal habe ich wieder jemanden neben mir sitzen. Daran müssen wir uns alle erstmal wieder gewöhnen. Aber es hat ja auch Vorteile, man kann sich wieder unterhalten, das ist gut.

Die Maske zu tragen, das stört mich wirklich. Vor allem jetzt, wo die Ansteckungszahlen so niedrig sind. Ich weiß gar nicht, wie ich mit der Maske meine Abschlussprüfung schreiben soll. Es ist jetzt richtig warm geworden, mit der Maske ist es noch wärmer und dann noch in einer Prüfungssituation, das stelle ich mir sehr unangenehm vor. Ich hoffe, dass die Maskenpflicht vor meiner Abschlussprüfung abgeschafft wird.

Im Moment wird viel über die Corona-Impfungen gesprochen. Ich finde es richtig, dass auch Jugendliche geimpft werden. Wir sind viel unterwegs, treffen Freunde, und deshalb würde es das Ansteckungsrisiko senken, wenn Jugendliche geimpft sind. Ich selbst habe vor kurzem auch meine erste Impfung bekommen. Von einem Bekannten, der Arzt ist, und mir die Impfung angeboten hat. Da habe ich natürlich ja gesagt! Mir hat danach nur der Arm ein bisschen weh getan, sonst hatte ich keine Nebenwirkungen. Viele Leute tun so, als ob das Impfen sehr gefährlich sei. Aber viele Leute trinken auch Alkohol, nehmen die Pille oder andere Medikamente. Und die haben ja auch Nebenwirkungen. Ich finde es übertrieben, Angst vor der Impfung zu haben. Mich freut es, dass ich geimpft bin, so kann ich das Virus nicht so schnell übertragen.

Die Pfingstferien habe ich vor allem mit Lernen verbracht. Diese Woche habe ich ein Referat gehalten, Thema war die Entwicklung vom geozentrischen zum heliozentrischen Weltbild. Das ist, glaube ich, ganz gut gelaufen. Die Note bekomme ich aber erst im Juli. Auf die Abschlussprüfung bereite ich mich vor allem mit Lernvideos vor, die sind sehr gut. Es ist mir wichtig, gute Noten zu bekommen, denn im nächsten Schuljahr will ich auf die FOS, die Fachoberschule. Und dafür brauche ich einen Notenschnitt von mindestens 3,5 in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch. Das wird nicht leicht, aber ich hoffe, dass ich das trotzdem schaffe.

Nicht nur in der Schule, auch sonst fühlt sich das Leben wieder normaler an. Ich war mit Freunden einkaufen, wir waren draußen unterwegs, waren zusammen was essen und ich will auch auf jeden Fall bald ins Freibad gehen. Am Donnerstag bin ich endlich mal wieder mit einem guten Freund ins Fitnessstudio gegangen. Das habe ich schon ewig nicht mehr gemacht. Vor Corona wollte ich mich im Volleyballverein anmelden, weil ich eine Serie geschaut habe, da ging es darum. Und mir macht der Sport total Spaß, in meiner Quali-Prüfung vor einem Jahr hatte ich Volleyball als Prüfungsfach gewählt.

Wenn ich meine Prüfungen für die Mittlere Reife hinter mir habe, will ich mich auf jeden Fall im Verein anmelden. Darauf freu ich mich schon.

Im Wechsel schreiben diese Kolumne Münchner Schülerinnen und Schüler verschiedener Schultypen: Maya Grombach von der Theresia-Gerhardinger-Mädchenrealschule; Bara Chayah von der Mittelschule Toni-Pfülf-Straße; Niklas Krofta vom Klenze-Gymnasium; Lilli Schickel und Yannick Andricek von der Fachoberschule an der Barlachstraße.

© SZ vom 12.06.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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