SZ-Serie: Alles anders:Heim-Kino
Aus dem Sizilien-Urlaub im März wurde nicht. Und doch haben wir uns seither viele Male auf die schöne Insel begeben. Im Heimkino, altmodisch mit DVDs, sind wir zusammen mit Andrea Camilleris Commissario Montalbano im grauen, klapprigen Fiat Tipo über staubige Straßen Richtung Vigàta gedonnert. Oder haben mit dem aparten Glatzkopf auf seiner Terrazza heißen Espresso geschlürft und versonnen übers Meer geblickt. Doch irgendwann waren alle zehn DVDs geschaut und wir längst süchtig. Da es mittlerweile 36 Folgen gibt, ließen wir uns, was wir sonst nie nicht tun, zu Online-Bestellungen hinreißen. Montalbano-Nachschub kam fortan aus Italien, England und sogar aus Spanien. Unser TV-Hybrid-Sizilianisch ist mittlerweile ganz passabel, auch wenn englische und katalanische Untertitel recht hilfreich sind.
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Nein, ein neues Haustier wollte man nicht mehr haben. Seitdem der geliebte Hund vor 15 Jahren gestorben ist, hielt man sich fern. Zu groß der Schmerz. Deshalb lässt man sich auch nicht von den Katzen im Innenhof umgarnen. Doch oft ist da die Dreibeinige auf der Terrasse. Neulich saß sie nachts da. Als man auf dem Stuhl gegenüber Platz nahm, stand sie auf, um sich ein Stück entfernt wieder niederzulassen. Jetzt hält sie zwei Meter Abstand. Als wüsste sie, was sich gehört.