Süddeutsche Zeitung

SZ-Adventskalender:Schatzkiste für das Frauenhaus

Die "Perlacher Strolche" verkaufen Selbstgebasteltes und spenden den Erlös mit Hilfe des SZ-Leserhilfswerks Familien, denen es "nicht so gut geht".

Von Sven Loerzer

Eigentlich hätte der Basar mit Selbstgebasteltem schon zur Adventszeit stattfinden sollen. "Aber da waren so viele Kinder krank, dass wir fast nichts anzubieten hatten", erzählt Ingrid von Schlippe, Einrichtungsleiterin bei der Eltern-Kind-Initiative Perlacher Strolche. Insgesamt 26 Kinder besuchen die Krippen- und die Kindergartengruppe in Altperlach. Kurzerhand wurde der Basar zugunsten des "Adventskalenders für gute Werke der Süddeutschen Zeitung" auf Februar vertagt. Bis dahin bedruckten Kinder Taschen, stellten Gipsschalen her und malten sie golden an für Lichter, fertigten aus Ton Kerzenständer und bastelten Lesezeichen.

Und dann verkauften sie das alles sehr erfolgreich den Eltern: 640 Euro kamen zusammen für die goldene Schatzkiste, die jetzt 13 Kinder Adventskalender-Geschäftsführerin Anita Niedermeier überbrachten. Die Spende ist vor allem für Familien mit Kindern gedacht, die unter schwierigen Bedingungen leben und Frauen, die mit ihren Kindern im Frauenhaus Zuflucht fanden. Ein Wunsch, dem das Leserhilfswerk gerne nachkommt.

Auch auf dem Weg zum Besuch im SZ-Hochhaus ist den Kindern Not begegnet. Die Lager von Obdachlosen unter der Bahnunterführung in Berg am Laim hätten die Kinder sehr bewegt, sagt Ingrid von Schlippe. Auch unter den Isarbrücken lebten Menschen, die kein Zuhause haben, wussten Kinder zu berichten. "Wir sprechen darüber, dass es nicht allen so gut geht wie uns. Und wir wollen etwas zurückgeben dafür, dass es uns so gut geht."

Obwohl das Geld bei Eltern-Kind-Initiativen sehr knapp ist, wollten es die Perlacher Strolche nicht für ihre Einrichtung oder für den Kauf von Spielzeug verwenden, sondern für Menschen, denen es schlechter geht. Noch nie sei bei einem Basar so viel Geld zusammengekommen wie dieses Jahr, erklärt Ingrid von Schlippe. Dabei habe sie nur Gips eingekauft, alles andere stamme aus Restbeständen oder sei durch Upcycling gewonnen worden.

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