Deutschland ist ihr großes Glück, das wissen sie alle, am besten natürlich Mama und Papa. Die Kinder Mohamad, Wisam, Soltan, Amir, Omar und Miriam, zwischen anderthalb und elf Jahren alt, sind mittlerweile schon mehr oder weniger eingebayert. Die Erinnerung an Syrien ist bei den Älteren noch da, aber sie verblasst. Omar ist auf der Flucht geboren, Miriam in München. Jahrelang ist die Familie auf der Flucht gewesen, nachdem sie ihre Heimatstadt Daraa verlassen hatte. Jordanien, Ägypten, Libyen - 2013 kamen sie schließlich nach Deutschland. Hier gibt es viele, die ihnen helfen, durch den Ottobrunner Helferkreis haben sie den Bungalow in Waldperlach gefunden, den sie jetzt bewohnen. Weil sie etwas zurückgeben wollen, sind sie schon mehrmals in Altenheimen und auf Festen mit syrischen Tanzeinlagen aufgetreten. Der riesige Garten vor dem Haus, in dem der Vater auch Gemüse anpflanzt, entschädigt die Kinder dafür, dass sie zu fünft in einem Zimmer schlafen; Miriam schläft noch bei den Eltern. In zwei Jahren soll das Haus abgerissen werden, dann brauchen sie für mindestens ein Jahr eine Übergangslösung. Weihnachten feiern sie als Muslime zwar nicht, im Wohnzimmer funkelt trotzdem ein Baum mit roten und goldenen Kugeln vor sich hin. Für Geschenke aber ist kein Geld da. Miriam wünscht sich zum Beispiel eine Babypuppe, die Jungs würden gern mit ferngesteuerten Autos spielen.
Mohammed, Soltan, Wisam, Amir, Omar, Miriam (von groß zu klein).