SZ-Adventskalender:Konzert für Kinder

Benefiz-Familienkonzert der BR Symphoniker in München, 2018

Schauspieler Rufus Beck tritt gerne bei den Familienkonzerten auf: Diesmal wird er sich in Dornröschen oder auch den kleinen Däumling verwandeln.

(Foto: Catherina Hess)

Das BR-Symphonieorchester spielt Maurice Ravel

Von Barbara Hordych

Beim jüngsten Familienkonzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks gab es viel zu lachen: Da präsentierten die Musiker Unterwassergeschichte "Abenteuer am Riff" zur Musik von Claude Debussy und Alexander Skrjabin, und der Schauspieler Rufus Beck intonierte die Dialoge zwischen den ungleichen Freunden Krake und Auster in verschiedenen Stimmlagen, dass die jungen Zuhörer vergnügt auf ihren Sitzen hüpften. Oder auch schon mal vorsichtshalber von denselben rutschten, als ein giftiger Quallenschwarm sich drohend dem Korallenriff und dessen friedlichen Meeresbewohnern näherte. Aber das, was normalerweise bei Klassikkonzerten verpönt wäre, stört bei den speziellen Familienkonzerten glücklicherweise überhaupt niemand. Denn hier dürfen die Kinder sich an spannenden oder lustigen Stellen so verhalten wie zu Hause, hier gehören diese Reaktionen zum Konzept.

Von daher verspricht auch das nächste Familienkonzert wieder ein generationenübergreifendes Vergnügen: Kurz vor Weihnachten, am 22. Dezember um 11 Uhr, bringt das BR-Symphonieorchester in der Philharmonie Musik von Maurice Ravel zu Gehör, unter anderem seine Komposition "Ma mère l'oye" (deutsch: "Mutter Gans"). In der tauchen nacheinander Dornröschen, der kleine Däumling, die Kaiserin von den Pagoden und die Schöne und das Biest auf. Das sind die Figuren aus Charles Perraults Märchensammlung, die Ravel lebendig werden lässt, und die schließlich in einem farbenprächtigen Feengarten das große Finale von "Ma mère l'oye" zelebrieren. Ein Stück, das sich schon alleine deshalb für junge Zuhörer eignet, weil Ravel die ursprüngliche Klavierversion für die Kinder von Freunden komponiert hatte.

Das Stück wird wieder von einem eingeschworenen Team präsentiert, das weiß, wie man Kinder für Klassik begeistern kann: So ist zum Beispiel Rufus Beck erneut mit von der Partie, seine Stimme dürften insbesondere "Harry Potter"-Fans aus den zahlreichen Hörbüchern kennen, junge Kinozuschauer haben ihn vielleicht auch schon auf der Leinwand erlebt, in Filmen wie "Die wilden Kerle" oder "Räuber Hotzenplotz". Katharina Schäfer, die beim Bayerischen Rundfunk die Klassiksendung "Do Re Mikro" für Kinder moderiert und seit 2011 Geschichten für die Familienkonzert-Reihe des BR-Symphonieorchesters verfasst, mischt auch mit. Dazu kommt Leonhard Huber, der beim BR als Dramaturg und Regisseur für den Bereich "Klassik für Kinder" zuständig ist und viel Gespür für eine altersgerechte Musikauswahl besitzt. Und schließlich ist da der Illustrator Martin Fengel, der es ganz herrlich versteht, mit seinem Zeichenstift Quallen, Kraken, Makrelen, Austern und Seepferdchen zum Leben zu erwecken.

Der Vorverkauf des Symphonieorchesters für das Familienkonzert startet an diesem Dienstag. Der Erlös kommt dem Adventskalender der Süddeutschen Zeitung zugute.

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