SZ-Adventskalender:In der Residenz sind die Räuber los

SZ-Adventskalender: Erzähler Rufus Beck und Dirigent Radoslaw Szulc in Aktion: Schließlich gilt es beim Familienkonzert des BRSO zugunsten des SZ-Adventskalenders, eine echte Räuberpistole im Herkulessaal zu inszenieren.

Erzähler Rufus Beck und Dirigent Radoslaw Szulc in Aktion: Schließlich gilt es beim Familienkonzert des BRSO zugunsten des SZ-Adventskalenders, eine echte Räuberpistole im Herkulessaal zu inszenieren.

(Foto: Stephan Rumpf)

Beim Familienkonzert mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und Rufus Beck geht es um Freundschaft, Flaschengeister und die Frage, wie man als Räuber ehrenwert fette Beute machen kann.

Von Karin Kampwerth

Gleich zu Beginn, wenn die Musikerinnen und Musiker die Bühne betreten, ist ihnen anzumerken, dass dieser Auftritt eine besondere Freude für sie ist. Da zwinkert die Violinistin dem Nachwuchs im Publikum zu, und auch der gestrenge Konzertmeister lächelt ganz entspannt, bevor er das Orchester zum Einstimmen auffordert. Es liegt eine Leichtigkeit überm ehrwürdigen Herkulessaal, die der klassische Konzertbesucher vor der Kulisse der großen Pfeifenorgel so nicht gewöhnt ist. An diesem Samstag sind aber nun mal die Räuber in der Münchner Residenz los, weshalb es eben wilder zugeht.

"Spielen die später auch die Musik?", fragt ein aufgeregtes Kind, während Streicher und Bläser den gleichen Ton suchen, aber da betreten auch schon Rufus Beck und Radoslaw Szulc unter großem Applaus die Bühne. Eigentlich spielt Szulc die erste Geige beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BRSO). Für das Familienkonzert zugunsten des SZ-Adventskalenders hat er dem Taktstock den Vorzug gegeben, um eine magische Geschichte über die Macht der Freundschaft mit Ausschnitten aus dem Werk "Scheherazade" von Nikolaj Rimskij-Korsakow musikalisch zu untermalen.

SZ-Adventskalender: Musikalisch ist "Scheherazade" von Nikolaj Rimskij-Korsakow für Kinder eine Herausforderung. Das können die erwachsenen Begleiter aber gut auflösen.

Musikalisch ist "Scheherazade" von Nikolaj Rimskij-Korsakow für Kinder eine Herausforderung. Das können die erwachsenen Begleiter aber gut auflösen.

(Foto: Stephan Rumpf)

Für Kinderohren ist das recht schwere Kost. Aber sie funktioniert, weil Rufus Beck, schauspielerisches Multitalent und vor allem begnadeter Erzähler, die kleinen Besucher (und ihre erwachsenen Begleiter) mit einer wirklich lustigen Räuberpistole bei bester Laune hält. Wobei das ein Metier ist, in dem er auf eine gewisse Erfahrung zurückgreifen kann. 2006 spielte er im Kinderfilm "Der Räuber Hotzenplotz" den Zauberer Petrosilius. In der Geschichte von BR-Autorin Katharina Neuschaefer "Die fünf Räuber und das Geheimnis im Sack" präsentiert Beck sich nun bravourös als multiple Räuberpersönlichkeit, denn der eine philosophiert, der andere stottert, der nächste reimt, einer spricht rückwärts - ach ja, und einer leidet unter Flatulenz, die Beck zur Freude des Publikums besonders lautmalerisch in Szene setzt.

Und dann ist da auch noch der böse Sultan, der einen Sack samt Wunderlampe mit Flaschengeist zurück haben will. Diesen hat der Räuberhauptmann dem Boten für acht Goldstücke abgekauft, um der meuternden Räuberbande mal wieder einen Erfolg zu präsentieren. Einfach herrlich, wie Beck den Flaschengeist dank seines stimmlichen Repertoires herausmäandern lässt, nur, damit die Räuber in Windeseile zwei von drei Wünschen nutzlos verballern.

SZ-Adventskalender: Am Ende sind es fünf Räuber mit einem Herz. Martin Fengel hat die Geschichte von Katharina Neuschaefer mit seinem typisch humorvollen Strich gelungen illustriert.

Am Ende sind es fünf Räuber mit einem Herz. Martin Fengel hat die Geschichte von Katharina Neuschaefer mit seinem typisch humorvollen Strich gelungen illustriert.

(Foto: Stephan Rumpf)

Mit Hilfe des Geistes und einem letzten freien Wunsch schaffen es die Räuber am Ende gemeinsam, den bösen Sultan zu überlisten. Schließlich sind sie ja echte Freunde, die sich im Ernstfall aufeinander verlassen können - auch wenn sie nicht immer einer Meinung sind.

Das Familienkonzert "Die fünf Räuber und das Geheimnis im Sack" ist auch auf CD erschienen. Zu bestellen unter: www.br-so.de/brso-mediathek/cds-dvds/

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