SV Heimstetten:Drei Minuten, zwei Gegentore

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Verschossener Elfmeter, Torerfolg und Vertragsverlängerung: Für Lukas Riglewski war einiges los. (Foto: Claus Schunk)

Der abstiegsbedrohte SV Heimstetten verliert unnötig mit 2:3 bei Wacker Burghausen. Jetz stehen die schwierigen Spiele gegen den FC Bayern II und den VfB Eichstätt auf dem Spielplan.

Von Nico Horn, Heimstetten

Franco Flückiger wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass er gerade zum spielentscheidenden Helden des SV Wacker Burghausen geworden war. 49 Minuten waren im Spiel gegen den SV Heimstetten vorüber, da stand Lukas Riglewski elf Meter vor ihm. Flückiger sprang ins rechte Eck, Riglewski schoss in dasselbe: Elfmeter gehalten. Eine große Freude für den Torwart, doch Burghausen führte zu diesem Zeitpunkt bereits mit 3:0 Toren - kein Spielstand für Heldengeschichten. Eigentlich.

Denn am Ende sollte Flückigers Tat sehr wichtig werden, weil Heimstetten noch zwei Tore schoss. Weil aber in der Endabrechnung der dritte Treffer zum Unentschieden fehlte, verlor der SVH 2:3. "Wenn wir den Elfmeter noch getroffen hätten, wäre es vielleicht in die andere Richtung gegangen", sagte Heimstettens Trainer Christoph Schmitt hernach. So aber fiel seine Mannschaft in der Regionalliga Bayern auf den sechzehnten Tabellenplatz, was er als "sehr schwierigen Situation" begreift. Der direkte Abstiegsplatz ist nur zwei Punkte entfernt und die nächsten Gegner sind ausgerechnet die beiden Aufstiegsfavoriten FC Bayern München II und VfB Eichstätt. "Deswegen hatten wir schon die Hoffnung, hier etwas mitnehmen zu können", sagte Schmitt. Was ja möglich gewesen wäre.

Der SVH lag zwar schnell mit 0:1 hinten - Felix Bachschmid hatte einen verunglückten Schuss von Stefan Wächter abgefangen und ins rechte obere Eck geschlenzt (9. ) -, war aber nicht chancenlos. Die Hoffnung auf Punkte wurden allein durch drei schläfrige Minuten kurz vor der Pause zunichte gemacht. Riglewski, der unter der Woche seinen Vertrag ligaunabhängig bis 2021 verlängert hatte, ließ Wächter auf der rechten Abwehrseite laufen, in der Mitte traf Bachschmid zum zweiten Mal (42.). Kurz vor der Pause standen zwar sechs Heimstettener im eigenen Strafraum, aber sie hätten genauso gut irgendwo anders stehen können. Andrija Bosnjak wurde sechs Meter vor dem Tor jedenfalls von niemandem angegriffen, also schoss er einfach das 3:0.

Man sei sich der Bedeutung der Partie bewusst gewesen, versicherte Schmitt, as indes in einigen Situationen nicht klar geworden war. "Es ist einfach ärgerlich, dass wir so fahrlässig verteidigt haben", schimpfte Schmitt, "mit Abstiegskampf hatte das nicht viel zu tun." Deshalb habe es auch nichts genützt, mit dem Ball ein ordentliches Spiel gemacht zu haben, schloss der SVH-Trainer. Die größte Chance auf einen frühen Anschlusstreffer in der zweiten Hälfte vergab Riglewski mit dem Elfmeter. Die Tore von Mohamad Awata (82.) und Riglewski selbst (93.), der doch noch traf, kamen zu spät. Das Spiel sei glücklich in Burghausens Richtung gelaufen, gab Burghausens Trainer Wolfgang Schellenberg zu. Zeitweise tat Heimstetten aber auch zu wenig, um das Glück auf seine Seite zu zwingen.

© SZ vom 15.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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