Spannende Personalentscheidung bei der FDP in Bayern: Susanne Seehofer, Tochter des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer, geht für die FDP im Herbst 2023 ins Rennen um ein Landtagsmandat. In einer parteiinternen Kampfabstimmung um die Direktkandidatur im Stimmkreis München-Mitte setzte sich Seehofer am Sonntagabend gegen drei Gegenkandidaten durch. Nach FDP-Angaben erhielt sie bereits im ersten Wahlgang die notwendige absolute Mehrheit der Stimmen.
Seehofer war 2021 in die FDP eingetreten. "Mit der FDP kann ich mich am besten identifizieren", lautete ihr Argument, "dabei geht es um Freiheit, Eigenverantwortung und Respekt vor jeder Lebensführung". Das erregte einiges Aufsehen, auch wenn ihr Vater Horst Seehofer damals sagte, "überhaupt kein Problem" mit der Parteizugehörigkeit seiner Tochter zu haben. Für alle seine Kinder gelte, dass sie ihre eigene Meinung und ihren eigenen Horizont haben. Wenn seine Tochter zur FDP gehe, sei das "kein Landesverrat". Mittlerweile ist sie sogar stellvertretende Vorsitzende der Partei in München.

Politik in Bayern:Geheimwaffe Seehofer
In der bayerischen FDP wird an allen Ecken und Enden über eine Landtagskandidatur von Susanne Seehofer spekuliert. Das wäre ein pfiffiger Coup, den die Liberalen 2023 vielleicht nötig haben.
In der FDP dürften sich einige von Susanne Seehofer wohl einen Schub für den Landtagswahlkampf erhoffen, wenn die Tochter des früheren Ministerpräsidenten und CSU-Chefs für die Liberalen kandidiert. Der prominente Name könnte zu mehr öffentlicher Aufmerksamkeit und zum Wiedereinzug in den Landtag verhelfen. 2018 schaffte es die FDP nur knapp über die fünf Prozent.
Es ist in der jüngeren Vergangenheit nicht das erste Mal, dass es die Tochter eines bekannten CSU-Elternteils zur politischen Konkurrenz zieht. So saß einige Jahre lang Claudia Stamm, Tochter der früheren Landtagspräsidentin Barbara Stamm, für die Grünen im Landtag.