Polizei:"Super-Recogniser" helfen bei 200 Fällen
35 Beamte arbeiten bei der Münchner Polizei als Gesichtserkenner. Sie können Gesichter auch Jahre später unter anderen wiedererkennen.
Die "Super-Recogniser" der Münchner Polizei haben seit dem Sommer 2018 bei der Aufklärung von rund 200 Fällen geholfen. "Für uns ist das im Moment wirklich ein ganz besonderer Ansatz", sagte Polizeipräsident Hubertus Andrä am Donnerstag im Presseclub. 35 Kollegen seien derzeit als Gesichts-Experten im Einsatz.
Sie verfügen über die besondere Fähigkeit, ein Gesicht nur kurz zu sehen und es auch Jahre später unter anderen zu erkennen. Ein bis zwei Prozent der Bevölkerung haben laut Schätzungen diese Begabung und sind nach Ansicht des Londoner Wissenschaftlers Josh Davis, der einen Test zur Erkennung dieser Fähigkeiten entwickelt hat, Computern deutlich überlegen. Mitte 2018 hatte das Polizeipräsidium seine Mitarbeiter darauf getestet.
Mithilfe der Gesichts-Experten konnte beispielsweise eine Diebstahl-Serie auf Friedhöfen aufgeklärt werden, so Andrä. Der Täter wurde gefilmt, als er mit einer gestohlenen Bankkarte Geld abhob. Ein "Super-Recogniser" erkannte ihn auf dem Bildmaterial der Polizei und konnte so seine Identität klären. Insgesamt sei München auch 2018 wieder die sicherste Millionenstadt Deutschlands gewesen, betonte Andrä.