Hochschule:So finanzieren sich Studierende in München

In keiner anderen Stadt in Deutschland ist das Studieren so teuer wie in München - vor allem wegen der hohen Mieten. Fünf Studierende berichten.

1 / 5

Ebru Özkan, 18

-

Quelle: Stephan Rumpf

"Ich bin gerade in der Phase zwischen Schule und Studium. Ich würde gerne im nächsten Wintersemester anfangen, in München Psychologie zu studieren und möchte später Psychotherapeutin werden. Die Ausbildung dafür ist ja ziemlich teuer, deswegen schaue ich mich auch nach Stipendien um. Erst dachte ich, dass ein Stipendium nicht infrage kommt, weil ich im Kopf hatte, dass das nur was für Hochbegabte ist. Aber jetzt probiere ich es mal. Auf jeden Fall werde ich mir aber auch einen Job suchen, um mir etwas dazuzuverdienen. Außerdem will ich so lang wie möglich bei meinen Eltern wohnen bleiben. Ich bin zuversichtlich, dass das alles klappt. Wenn das Geld nicht reicht, würden mich meine Eltern auf jeden Fall unterstützen."

2 / 5

Arian Kharrazi, 20

-

Quelle: Stephan Rumpf

"Ich habe mich schon in der Schule für politische und wirtschaftliche Fragestellungen interessiert, aber auch für naturwissenschaftliche. Darum habe ich mich für VWL entschieden und studiere das jetzt an der LMU im fünften Semester. Da ich aus einem Arbeiterhaushalt komme, hat sich schon die Frage gestellt, wie ich mich finanziere. Denn ich wollte unbedingt in München studieren. Mein Bruder hat mich dann auf die Stiftung der deutschen Wirtschaft aufmerksam gemacht. Da ich mich mit der Philosophie der Stiftung identifizieren kann, habe ich mich beworben, und es hat auch geklappt. Ansonsten hätte ich mich noch bei anderen Stiftungen beworben. Ich arbeite auch nebenher am Lehrstuhl mit, aber ohne Stipendium müsste ich noch viel mehr arbeiten."

3 / 5

Nadja Rjabaja, 26

Studium Hochschule München Finanzierung

Quelle: Stephan Rumpf

"Ich komme ursprünglich aus Lettland und studiere hier Skandinavistik an der LMU, weil ich unbedingt Schwedisch lernen wollte. Aber mich interessiert auch die Kultur und Literatur dort. Ich arbeite neben dem Studium beim Diversity-Management der Zentralen Studienberatung an der LMU mit. Anfangs war es natürlich sehr schwierig mit der Finanzierung, aber die LMU hat mir da mit der Jobbörse sehr geholfen, einen Job zu finden. Ich habe immer schon gearbeitet, weil es für internationale Studenten nicht so viele Möglichkeiten zur Unterstützung gibt. Ich gehöre leider nicht zu den Studenten mit ausgezeichneten Noten, deswegen ist es mit einem Stipendium schwieriger. Aber das Arbeiten bringt einem ja auch was."

4 / 5

Artem Bliznyuk, 24

-

Quelle: Stephan Rumpf

"Ich bin gebürtiger Russe und mit sieben Jahren nach Deutschland gekommen. Ich studiere im Master Robotik und Kognitive Systeme an der TU München. Davor habe ich dort Ingenieurwissenschaften studiert. Ich habe das Glück, dass ich aus München komme und zu Hause wohnen bleiben kann. Da fällt die Frage der Miete schon mal weg. Es würde ja keinen Sinn machen, umzuziehen. Ich bekomme Geld von der Studienstiftung des deutschen Volkes das Grundstipendium - seit dem zweiten Semester, und nicht von Anfang an, weil der Bewerbungsprozess so lange gedauert hat. Zusätzlich arbeite ich an der Uni an verschiedenen Lehrstühlen und verdiene so bis zu 450 Euro im Monat. Bisher hat das alles ganz gut geklappt, vor allem weil die Miete wegfällt."

5 / 5

Ronja Ofner, 25

-

Quelle: Stephan Rumpf

"Ich studiere Pflege Dual an der katholischen Stiftungshochschule und bin Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung. Aber die Stipendienhilfe ist zum Teil an die Berechtigung für BaföG geknüpft und ich bin zum Beispiel nicht berechtigt. Deshalb bekomme ich nur eine Studienkosten-Pauschale, das was früher mal Büchergeld hieß. Nebenher arbeite ich noch als Werkstudentin in Teilzeit, also 20 Stunden pro Woche."

© SZ vom 17.12.2018/vewo
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: