Studie:Wer in München Immobilien kauft

Immobilienkauf

Teures Pflaster: In Bayerns Hauptstadt lebt es sich am teuersten - auch, wenn man Eigentum kaufen will.

(Foto: Nicolas Armer/dpa)

Verheiratet, um die 40, Gutverdiener - so sieht der typische Wohnungskäufer in München aus. Eine Studie zeigt, zu welchen Angeboten er greift und wie viel er dafür bezahlen muss.

Von Pia Ratzesberger

Er ist fast 40 Jahre alt, verheiratet, aber eher ohne Kinder. Er ist angestellt, hat jeden Monat mehr als 5300 Euro netto auf dem Konto, so dass er eine halbe Million auch ausgeben kann - das ist der typische Münchner Immobilienkäufer, den die unabhängige Finanzierungsberatung Hüttig und Rompf nun in einer Studie ermittelt hat. Demnach kaufen die meisten Münchner eine Wohnung oder ein Haus, um selbst darin zu wohnen, im Monat zahlen sie dafür um die 1500 Euro ab.

Wer dagegen allein sein Geld anlegen will, ist in der Regel noch einmal neun Jahre älter und verdient mehr als 7000 Euro netto. Wer kaufen will, braucht also Geduld. Die Mittzwanziger können sich eine eigene Wohnung zu den derzeitigen Preisen kaum noch leisten, nicht um sie selbst zu beziehen und zur Geldanlage erst recht nicht.

Wer es sich leisten kann, entscheidet sich meist für die Eigentumswohnung und nicht für das Haus am Stadtrand, im Schnitt zahlen die Münchner für 96 Quadratmeter etwa 530 000 Euro. "Geht man ausschließlich nach dem Immobilienwert, gibt es in der bayerischen Landeshauptstadt kaum Wohnungen und Häuser, deren Wert unter 100 000 Euro liegt", heißt es in der Studie, die auf einer Analyse von vermittelten Baufinanzierungen beruht. Diese günstigen Immobilien aber wolle kaum jemand haben, nur etwa um die drei Prozent aller Münchner würden sich für solche Angebote interessieren.

Wohl auch, weil man zu diesem Preis nicht viel erwarten kann: Im Vergleich zu anderen deutschen Städten kriegt man in München bedeutend weniger Platz zum gleichen Kaufpreis. Während eine Familie mit zwei Kindern im Schnitt um die 133 Quadratmeter ersteht, wollen die Investoren stets die kleinen Wohnungen mit 55 bis 70 Quadratmetern. Die sind in einer Stadt mit vielen Alleinstehenden und Angestellten, die nur ein paar Monate bleiben, eben gut zu vermitteln.

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