Er galt als klarer Favorit der Studenten: Julian Nida-Rümelin (im Bild rechts). Doch bei der Wahl hat sich am Dienstagabend Amtsinhaber Bernd Huber klar gegen den Philosophie-Professor durchgesetzt - mit nur einer Gegenstimme im Hochschulrat.
Nida-Rümelin hatte sich im vergangenen Jahr während der Studentenproteste spontan entschieden, für das Amt zu kandidieren. Der SPD-Politiker gilt als scharfer Kritiker der Umstellung der Studiengänge auf Bachelor und Master im Zuge der Bologna-Reform. Der Konvent der Fachschaften, das oberste Vertretungsgremium der Studentenschaft, hatte sich mit deutlicher Mehrheit für den früheren Kulturstaatsminister ausgesprochen.
Die Entscheidung für Amtsinhaber Huber fällt im Vorfeld einer Woche, die für die Münchner Uni erneut turbulent werden dürfte: Münchner Aktivisten haben zum Bildungsstreik aufgerufen und planen vor der LMU ein sogenanntes Bildungscamp. Viele Forderungen aus dem Wintersemester stehen weiter auf der Agenda, darunter die Abschaffung von Studiengebühren und freier Zugang zur Bildung in jeder Form.
Die Stimmung am Campus der Münchner Uni (LMU) am Tag nach der Wahl: Gespalten. Viele sind mit den Studienbedingungen zufrieden. Doch manche halten die Wahl Hubers für "falsch", einer gar für "bedenklich".