"Der Weg aus der Armut ist manchmal nur eine Nähmaschine weit entfernt", sagt Laura Weinhold, Magister-Studentin mit den Fächern Politikwissenschaft, Jura und BWL - ihr Studienschwerpunkt liegt auf der Internationalen Politik. In diesen Semesterferien geht die 24-Jährige für einige Wochen nach Bangladesch - dort macht sie ein Praktikum bei der mittlerweile berühmten Grameen Bank. Mit einem Dolmetscher im Gepäck wird sie dann im direkten Gespräch mit den Einheimischen erfahren, was die Menschen zum Überleben brauchen - und sei es nur ein für uns ganz alltäglicher Gegenstand, der dort ganze Zukunftsperspektiven schaffen kann.
Die Grameen Bank vergibt sogenannte Mikrokredite und richtet sich speziell an die arme und benachteiligte Bevölkerungsschicht. Muhammad Yunus, Gründer des Instituts und Vorreiter des Mikrofinanz-Gedankens, wurde 2006 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
"Von wegen Exceltabellen ausfüllen oder Kaffee kochen ... Für mich bietet dieses Praktikum die Möglichkeit, meinem Studentenleben für einige Zeit den Rücken zu kehren und mich neuen Herausforderungen zu stellen. Ich möchte versuchen zu verstehen, wie Menschen in anderen Ländern leben, welche Probleme sie haben und ob beispielsweise Mikrokredite diese lösen können", erklärt die Studentin ihr Vorhaben. Auch das Land, dessen Kultur und Menschen interessieren Laura Weinhold, die sich lange mit Bangladesch auseinandergesetzt hat. "Unvorstellbare Armut und eine hohe Analphabetenrate erwarten mich dort", weiß die Studentin. Das kann auch belastend sein, doch ihr sei es wichtig, den Blick ab und an zu wechseln und neue Herausforderungen anzunehmen.