Süddeutsche Zeitung

Stroke Urban Art Fair:Insel der Kreativen

Grell, bunt und außergewöhnlich: Künstler aus ganz Europa bringen Street-Art nach München. Für die Stroke Urban Art Fair auf der Praterinsel haben sie in wenigen Tagen die Räume eines ganzen Hauses neu gestaltet.

Sebastian Ehm

Grell, bunt und außergewöhnlich: Künstler aus ganz Europa bringen Street-Art nach München. Für die Stroke Urban Art Fair auf der Praterinsel haben sie in wenigen Tagen die Räume eines ganzen Hauses neu gestaltet. Ein Besuch in Bildern. Die Idee der Stroke Urban Art Fair ist einfach: Kunst, die jung, spannend und vor allem bezahlbar ist, soll hier erschaffen werden. Doch es ist nicht leicht in München eine Genehmigung für Street Art zu bekommen. Die Veranstalter haben sich deshalb entschlossen, die Kunst einfach zwischen vier Wänden stattfinden zu lassen. Im Haus 3 auf der Praterinsel wurden in kürzester Zeit fast alle Räume farbig umgestaltet.

Vom 3. bis zum 6. Mai können Besucher nun auf dem gesamten Areal der ehemalige Likörfabrik Riemerschmid Kunst des 21. Jahrhunderts bewundern. Die Idee: "Dem altehrwürdigen Gebäude mit der temporären Galerie wieder Leben einzuhauchen". Und tatsächlich: Wenn man das Gelände betritt, herrscht eine ganz besondere Stimmung ...

Locker und entspannt geht es derzeit auf der Praterinsel zu. Hier im Erdgeschoss gestaltet Linda Männel aus Nürnberg gerade ihren ganz persönlichen Raum. Auf der rechten Seite: das Gemälde "An die Freude". Doch der Rahmen soll nicht die Grenze des Bildes sein. Das ganze Zimmer wird von dem Gemälde "angesteckt", das Bild geht irgendwann über in...

...die rosa Ecke auf der anderen Seite. Auch hier soll später das Muster des Bildes auf die Wand übergehen und sich dann mit dem anderen Gemälde treffen.

Eine Etage höher ist der spanische Künstler Skount beschäftigt. Er malt, zeichnet und sprayt seit elf Jahren. An seinem Gemälde "Blind Virgin" arbeitet er zum Zeitpunkt des Fotos bereits zwei Stunden ...

Ungefähr zwölf Stunden später ist seine "Blinde Jungfrau" schon sehr viel genauer skizziert. Später soll auch der Boden Teil des Kunstwerks werden - die Jungfrau soll mit der Taschenlampe nach unten leuchten.

Diese skurrilen Gestalten sind das Markenzeichen von "Monsta", einem Künstler aus Lyon. Im Vordergrund steht eine kleine schlafende Gestalt aus Karton. Die Träume des Kleinen will "Monsta" auf den Wänden hinter ihm darstellen.

"Sweet Nightmare" soll der Raum später heißen. Insgesamt arbeitet "Monsta" zwei volle Tage daran. Gleich daneben ist die Crew "Four Plus" aus Bulgarien am Werk...

Erst zwei Stunden sprayt Georgi Dimitrov aus Sofia an seiner Wand. Er nennt sein Werk schlicht "Kaktus". Zehn weitere Stunden wird er Details einarbeiten, um dem Ganzen den letzten Schliff zu geben.

Das Motto der bulgarischen Künstler ist "together against the grey". In Sofia sind ihre Graffitis schon in der ganzen Stadt zu sehen. Jetzt drücken sie München mit ihren farbenfrohen Paintings den Stempel auf.

Die Stroke Urban Art Fair hat dieses Jahr auch einen Themenraum vorbereitet. Der polnische Künstler Robert Proch hat sich japanischen Anime Kultfilmen gewidmet. Auf einem Fernseher kann man sich im Zeitraffer anschauen, wie seine Wandgemälde entstehen. Am Wochenende ist der Künstler dann selbst vor Ort. Dann können Interessierte Proch bei der Arbeit über die Schulter schauen und mit ihm über seine Arbeit quatschen. Stroke Urban Art Fair, 3. bis 6. Mai 2012, Praterinsel, München Tagestickets gibt es ab zehn Euro (Studenten acht Euro), eine Dauerkarte kostet 25 Euro

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