Streit um Quote:Gehalt wird nicht gekürzt

Stadt will Regeln für Erzieher nach Elternprotest überprüfen

Von Jakob Wetzel

Nachdem mehrere Erzieherinnen und Erzieher angekündigt hatten, ihre Kita zu verlassen, weil ihnen sonst das Gehalt gekürzt werde, will die Stadt nun die Regeln überprüfen, nach denen sie Erzieherinnen bezahlt. Das teilte das Bildungsreferat am Donnerstag mit. Dabei soll auch die "Migrationsquote" infrage gestellt werden. Bisher bewertet die Stadt die Arbeit in einer Kita unter anderem dann als "besonders schwierige fachliche Tätigkeit", wenn mindestens die Hälfte der Kinder einen Migrationshintergrund haben. Erzieherinnen erhalten dann mehr Geld. Wenn die Quote sinkt, wird das Gehalt aber wieder gekürzt; es sei denn, die Erzieher wechseln in eine Kita mit höherer Quote. Dabei gilt bei dieser Berechnung eine Übergangsfrist von einem Jahr. Derzeit befinden sich laut Stadt 17 Kitas in einem solchen Übergangsjahr. Diese aktuelle Frist solle nun wegen der Überprüfung um ein Jahr verlängert werden, erklärte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). "Das bedeutet, das keine Erzieherin beziehungsweise kein Erzieher weniger verdient oder die Einrichtung wechseln muss."

Auslöser der jetzt geplanten Überprüfung sind die Nöte des Tagesheims an der Helmholtzstraße im Arnulfpark. Dort werden derzeit 100 Kinder betreut. Den Erzieherinnen sollte zum Januar das Gehalt gekürzt werden. Fünf Fachkräfte wollten sich deshalb versetzen lassen, die Eltern fürchteten um die Betreuung ihrer Kinder. Mit der Fristverlängerung scheint die Versetzung aber nun vorerst vom Tisch. "Das ist eine gute Zwischenlösung", sagt Elfriede Hagl vom Elternbeirat. Damit sei den Kindern und Eltern zumindest kurzfristig geholfen. Langfristig hoffe sie auf ein besseres System.

© SZ vom 12.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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