Streit im Verein:Tierschützer gegen Tierschützer

Der Streit im Tierschutzverein München ist entschieden, geglättet sind die Wogen aber wohl noch lange nicht. Mit einer großen Mehrheit haben sich weit mehr als 100 Mitglieder auf die Seite von Vorstandschef Kurt Perlinger gestellt und damit den Beirat in seine Schranken gewiesen, der lediglich gut ein Dutzend Stimmen auf sich vereinigen konnte. Dieser hatte gefordert, "mittels eines Mitgliederentscheids eine bestimmte Beisitzerin aus dem Vorstand" zu entfernen und die Finanzen von einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft kontrollieren zu lassen. Dies berichten Teilnehmer übereinstimmend. Konkret störte sich der Beirat, der den Vorstand eigentlich beraten soll, an der Beisitzerin Irmgard Passauer, die 500 Euro hinterzogen haben soll und dennoch ihr Amt behalten dürfe. "Ich habe alle Vorwürfe widerlegt", sagt Passauer auf Nachfrage. Die Mitgliederversammlung am Samstag habe gezeigt, dass der Vorstand einen großen Rückhalt besitze. Allerdings waren nur knapp 150 von 10 000 Mitgliedern erschienen. Teilnehmer berichten, dass es in der Sitzung hoch hergegangen sei. Schon vor Beginn wurden Flugblätter gegen den Vorstand verteilt, weil dieser Briefe mit seiner Sicht der Dinge an alle Mitglieder versandt hatte. "Es wäre besser gewesen, das Geld in Tierschutz statt in Porto zu investieren", sagt Beiratssprecherin Petra Kern. Wie es nun weitergehen soll, wollen beide Parteien in den kommenden Wochen intern entscheiden.

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