Streik bei der Bahn:Worauf Münchner achten müssen

Lokführerstreik - München S-Bahn

Eine Frau wartet am Münchner Hauptbahnhof' auf die S-Bahn.

(Foto: dpa)
  • Trotz des Streiks fahren die S-Bahnen in München im 60-Minuten-Takt. Die Bahnen zum Flughafen verkehren sogar alle 20 Minuten.
  • Im Regionalverkehr, etwa von und nach Augsburg, Ingolstadt oder Landshut, soll etwa jeder dritte Zug fahren.
  • Bei den Bahn-Konkurrenten Meridian, Bayerische Oberlandbahn und Alex wird nicht gestreikt.

Die Planer der Deutschen Bahn hatten genügend Zeit und einige Anschauungsbeispiele um sich auf den viertägigen Streik der Lokführergewerkschaft GDL vorzubereiten. Der Not-Fahrplan steht, seit 2 Uhr nachts gilt der Ausstand.

Wie die S-Bahnen fahren

In München und in Nürnberg fahren die S-Bahnen auf allen Linien mindestens im Stundentakt. Das stündliche Angebot soll auch am Wochenende bestehen bleiben - und nach Möglichkeit sogar verdichtet werden. Denn wenn sich einige GDL-Mitglieder dem Aufruf verweigern und zum Dienst antreten, kann es sein, dass auf einzelnen Strecken auch öfter ein Zug fährt.

Nach eigenen Angaben hat die Deutsche Bahn die Züge auf etwa ein Drittel des Regelfahrplans reduziert. Die S 8 zum Münchner Flughafen fährt alle 20 Minuten. Die Linie S1 verkehrt während der Streikdauer nur nach Freising. Ein Schienenersatzverkehr mit Bus zwischen Flughafen und Neufahrn wird den Angaben zufolge eingerichtet.

Wie bei den vorherigen Streiks ist in München nur die S-Bahn betroffen. U-Bahn, Bussse und die Tram verkehren.

Worauf Pendler im Regionalverkehr achten müssen

Im Regionalverkehr zum Beispiel auf den Strecken von und nach Augsburg, Ingolstadt oder Landshut soll etwa jeder dritte Zug fahren. Im Werdenfels-Netz werden Teilstrecken etwa nach Murnau oder Oberammergau mit Bussen bedient. Die Lokführer, die dort im Einsatz wären, werde der Konzern auf anderen, stärker frequentierten Strecken einsetzen. Die Bahn hat auf einer Webseite die Informationen für Pendler aus der Region zusammengefasst. Die Informationen finden Sie hier.

Glück hat indes, wer etwa als Zug-Pendler aus Rosenheim, dem Raum Tegernsee/Schliersee oder auch aus Regensburg nach München fahren will: Die Bahn-Konkurrenten Meridian, Bayerische Oberlandbahn und Alex, die mit ihren Zügen diese Strecken bedienen, sind von dem Ausstand der Lokführer nicht betroffen. Die BOB setzt sogar zusätzliche Meridian-Züge auf der Strecke München-Rosenheim-Salzburg ein.

Solange die GDL-Konkurrenzgewerkschaft EVG nicht auf die Idee kommt, ebenfalls einen Streik auszurufen und etwa die Fahrdienstleiter in den Stellwerken zu Arbeitsniederlegungen auffordert, wird das so bleiben. Danach aber sieht es derzeit nicht aus: Die EVG verhandelt zwar auch mit der Bahn; zu Arbeitskampfmaßnahmen sah sie sich bisher aber nicht gezwungen.

Was auf den Straßen los ist

Am frühen Morgen auf dem Weg zum Bahnhof ist Stau auf der Autobahn. Viele Pendler sind auf das Auto umgestiegen. Auch auf vielen Nebenstraßen im Norden Münchens bilden sich kilometerlange Blechlawinen. Außerhalb der Ballungszentren sorgt dagegen eher der Schneefall für Probleme als der Streik, berichtet das Verkehrslagezentrum Bayern.

Auch am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) an der Hackerbrücke ist deutlich mehr los als sonst: Der Münchner Fernbusanbieter Flixbus etwa verzeichnet bereits jetzt Rekordumsätze. Vor allem auf den "Metropolverbindungen" zwischen den großen Städten werde man zusätzliche Busse einsetzen, kündigte eine Sprecherin an.

Ähnlich sieht es beim ADAC aus, der zusammen mit der Deutschen Post ein Busnetz betreibt: Die Flotte mit 60 Bussen werde man kurzfristig um bis zu 30 Prozent erweitern, sagte ein Sprecher. Mit Engpässen auf dem Areal des Omnibusbahnhofs rechnet ZOB-Verwalter Christian Rettenbacher aber nicht. Im November sei ohnehin weniger los. "Das ist Saure-Gurken-Zeit." Aus seiner Sicht "kommt der Streik für uns da gerade Recht".

Wo Sie aktuelle Informationen bekommen

  • Die Deutsche Bahn veröffentlicht aktuelle Meldungen hier
  • Über @streckenagent_M twittert die Müncher S-Bahn Störungsmeldungen
  • Die Münchner S-Bahn hat eine kostenlose Sonder-Hotline eingerichtet, die unter 08000-996633 zu erreichen ist.
  • Bei Fragen sollen Bahnkunden unter 089-20355000 anrufen oder sich per E-Mail an service-dialog@bahn.de wenden
  • Hier können sich Bahnkunden 12 Stunden vor Abfahrt alle verkehrenden Züge anzeigen lassen.
  • Alle wichtigen Informationen für Reisende finden Sie hier
  • Taxifahrer wissen, wie Sie trotz voller Straßen schnell nach München kommen - hier
  • Wie sich der Streik bundesweit auswirkt, erfahren Sie in diesem Text
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