Silvester in München:50 Tonnen Müll an einem Abend

Lesezeit: 2 min

  • Am Silvesterabend haben die Feiernden in München 50 Tonnen Müll auf den Straßen hinterlassen.
  • 140 Mitarbeiter der Straßenreinigung waren am nächsten Tag im Einsatz.
  • An Neujahr 2016 waren es nur 40 Tonnen Böller, Flaschen und Raketen, die eingesammelt werden mussten.

Von Jakob Wetzel

Die Münchner Straßenreinigung ist gleich zu Beginn des Jahres über sich hinausgewachsen: Wie die Stadt mitteilte, waren 140 Mitarbeiter an Neujahr mit Kipplastern, Kleintraktoren und Mehrzweckfahrzeugen in Sondereinsätzen unterwegs, um die Stadt von explodierten Böllern, auf den Straßen zurückgelassenen Flaschen und abgebrannten Raketen zu säubern. Das waren fast dreimal so viele wie in den vergangenen Jahren.

Insgesamt kamen 50 Tonnen Müll zusammen, deutlich mehr als im vergangenen Jahr: An Neujahr 2016 hatte die Straßenreinigung nur 40 Tonnen gesammelt. Allerdings ist die Menge auf lange Sicht nicht außergewöhnlich groß, der Müllberg war vielmehr im vergangenen Jahr recht niedrig. So summierte sich der Silvestermüll vor zwei Jahren auf ebenfalls 50 Tonnen, vor drei Jahren waren es 48 Tonnen.

Feinstaubbelastung
:Warum München an Silvester so vernebelt war

Die Knallerei erhöhte die Feinstaubkonzentration in der Stadt derart dramatisch, dass vorübergehend der Grenzwert um das Zigfache überschritten wurde.

Besonders viel Dreck haben die Feiernden in der Innenstadt und hier vor allem in der Fußgängerzone hinterlassen. Alleine dort sowie in Schwabing mussten die Arbeiter des Baureferats etwa 25 Tonnen Abfall wegräumen. Sie waren von vier Uhr morgens bis zum Mittag im Einsatz. Weitere zehn Tonnen Flaschen und abgebrannte Feuerwerkskörper fanden sie rund um den Friedensengel. Dort begannen die Sondereinsätze schon vor ein Uhr morgens, damit der Straßenverkehr nach drei Uhr wieder fließen konnte. Ab sechs Uhr dehnte die Straßenreinigung ihre Arbeiten auf die umliegenden Straßen aus.

Etwas weniger Müll als zuletzt sammelten dagegen die Mitarbeiter der Bayerischen Schlösserverwaltung ein, die unter anderem für den Englischen Garten zuständig ist. Dort kamen am 1. Januar etwa vier Tonnen Abfall zusammen. Müll liege derzeit nur noch auf den Eisflächen, etwa auf dem Schlosskanal, heißt es. Die könne man erst säubern, wenn die Mitarbeiter das Eis ohne Gefahr betreten können.

Die Mitarbeiter der Abteilung Gartenbau im Baureferat schließlich haben noch eine mühsame Arbeit vor sich: Sie müssen mehr als 2300 Hektar Grünanlagen von Silvestermüll befreien, das entspricht einer Fläche von mehr als 3200 Fußballfeldern. Auf den Wiesen, in Beeten und zwischen den Bäumen können sie dabei kein großes Gerät verwenden, sondern müssen sie jedes Stück Abfall mit der Hand einsammeln.

Angefangen habe man in der Innenstadt, im Luitpoldpark und am Olympiaberg, wo immer viel Müll liegen bleibe; man arbeite nun "mit Hochdruck", heißt es aus dem Baureferat. Zunächst würden die Wege gesäubert und Glasscherben entfernt, danach kämen die Grünflächen an die Reihe. Falls es Neuschnee nicht verhindert, möchte das Baureferat in dieser Woche fertig werden.

© SZ vom 03.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

München
:Polizei und Feuerwehr ziehen eher düstere Silvesterbilanz

Das Jahr in München beginnt unruhig: Mit Festnahmen am Marienplatz, zwei Großbränden mit mehreren Verletzten und deutlich mehr Einsätzen der Rettungskräfte als in den Vorjahren.

Von Jakob Wetzel

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: