Süddeutsche Zeitung

Stillen in Bus und Bahn:Unfaire Doppelmoral

Schwierige Normalität

"Brust raus in Bus und Bahn" vom 23. November, Kolumne "Neue Heimat":

Glückwunsch zum Nachwuchs! Ich freue mich mit Ihnen und wünsche Ihnen das Beste! Aber, leider, ja, so ist das hier, nicht nur in Bayern: Stillende Mütter werden beschimpft, gleichzeitig müssen Schauspielerinnen täglich ihre Brüste oder mehr präsentieren ("Feuchtgebiete", in derselben SZ-Ausgabe), wenn sie Arbeit haben wollen. Schwangere auf der Suche nach einer Hebamme, junge Mütter auf der Suche nach einem Kitaplatz laufen sich die Hacken wund. 40 Prozent der Singlemamas werden vom Jobcenter drangsaliert und viele noch dazu vom Jugendamt. Wenn Mütter in Filmen vorkommen - mal darauf achten - sind sie oft tot, moribund, Hartzschlampen oder unfähige, verantwortungslose, abzockerische Zicken. Und nachdem wir zwanzig Jahre lang Übermenschliches vollbracht und viel Arbeit geleistet haben, oft für flüchtige oder säumige Kindsväter mit (SZ vom 1./2. Dezember), werden wir dann als "Die Schuldigen" ausgemacht, wie im Werk von Hanna Ziegert, Psychologin, na, die muss es doch wissen, oder? Ja, so ist das hier bei uns in Deutschland. Bettina Kenter, Germering

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Quelle:
SZ vom 13.12.2018
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