Stefanie Schweizer:Gedichte zum Anschauen

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Die "Lyrik-Comics" verwandeln ältere und zeitgenössische Verse in Bilder - kindgerecht und vielseitig.

Von Barbara Hordych

Kindern spielerisch Lust auf Lyrik zu machen, gelingt dem innovativen Gesamtkunstwerk "Lyrik-Comics" auf Anhieb. Herausgeberin Stefanie Schweizer versammelt in diesem Band, der zu Recht für den diesjährigen Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert ist, 19 Kleinode älterer und zeitgenössischer Lyrik, von Mascha Kaléko über Joachim Ringelnatz bis zu Arne Rautenberg.

Neun Illustratoren und Illustratorinnen wiederum verwandeln die Gedichte zu Comics, interpretieren sie sehr persönlich, wunderbar stimmig und ausgesprochen vielseitig mit jeweils eigenen Farbkonzepten. Sabine Kranz etwa arbeitet bei Rautenbergs Gedicht "das wuuhuu" mit experimentellen, großformatigen Bildern auf zwei Doppelseiten; Ernst Jandls Sprachverspieltes Gedicht "ottos mops" setzt sie indes mit nur einem heiteren Bild in Szene. Sicherlich zählt Claudia Weikerts Umsetzung von Michael Hammerschmids Gedicht "auf den Fels sollte man hinauf" zu den Glanzpunkten der Sammlung: Sie zeichnet in ihrem bezaubernden Cartoon, dessen Panels in lila, grün und orange getaucht sind, den Weg eines Fuchses auf einen Berggipfel nach. Kaum hat er ihn erklommen, schwebt er mithilfe fremder Federn träumend von diesem herab. Besonders schön: Elf der Gedichte werden von Musikern zum Klingen gebracht. Die Lied-Adaptionen kann man sich auf der Verlags-Website unter www.beltz.de/lyrikcomics anhören.

Stefanie Schweizer (Hrg.): Lyrik-Comics, ab 6 J., Beltz & Gelberg 2019

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