Start des Förderprogramms:Mehr Schub für Elektroautos

Die Stadt startet am 1. April ihr Förderprogramm "München e-mobil", von dem vor allem Gewerbetreibende profitieren

Von Marco Völklein

Seit Monaten arbeiten die Fachleute des Referats für Gesundheit und Umwelt (RGU) auf diesen Tag hin: Am Freitag, 1. April, startet das Förderprogramm der Stadt für Elektroautos. Große Erwartungen sind damit verknüpft: Im Rathaus erhoffen sich viele eine spürbare Entlastung beim Straßenlärm und bei den Luftschadstoffen. Die SZ beantwortet die wichtigsten Fragen rund um das Förderprogramm:

Was genau wird gefördert?

Die Stadt zahlt beim neuen Programm "München e-mobil" einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 4000 Euro für jedes vierrädrige Elektroauto. Gefördert werden aber nur batterieelektrische Autos; Plug-In-Hybride oder Fahrzeuge mit Range Extender werden nicht bezuschusst. Zwei- und dreirädrige E-Fahrzeuge fördert die Stadt mit 25 Prozent der Nettokosten, maximal jedoch gibt es 500 Euro pro Pedelec oder Elektroroller beziehungsweise höchstens 1000 Euro für jedes Lastenpedelec.

Gibt es auch eine "Abwrackprämie"?

In gewisser Weise schon: Wird ein Auto mit herkömmlichen Antrieb durch ein E-Fahrzeug ersetzt, zahlt die Stadt 1000 Euro zusätzlich. Und: Wird das Fahrzeug mit Ökostrom betrieben, zahlt die Stadt einen zusätzlichen Bonus von 500 Euro.

Wer bekommt die Förderung?

Die Zuschüsse für den Kauf von E-Fahrzeuge richten sich nur an Gewerbetreibende, Freiberufler und gemeinnützige Organisationen, die beispielsweise in der Altenpflege tätig sind. Zudem müssen die Firmen ihren Sitz oder eine Niederlassung in der Landeshauptstadt haben. Unternehmer aus dem Umland sowie Privatleute können die Fahrzeugzuschüsse nicht beantragen.

Gehen Privathaushalte, die sich ein E-Auto anschaffen wollen, also leer aus?

Nein. Sie können - wie die Gewerbetreibenden auch - sich die Installation einer Ladestation in der heimischen Garage bezuschussen lassen, und zwar mit 20 Prozent der Nettokosten. Zugleich gilt aber ein Höchstbetrag von 1500 Euro je Ladepunkt.

Gibt es eine weitere Obergrenze?

Ja. Pro Unternehmen oder gemeinnützigem Verband zahlt die Stadt den Zuschuss für maximal 20 Fahrzeuge je Jahr. Die Zahl der geförderten Ladepunkte ist auf sechs Stück pro Antragsteller und Jahr begrenzt.

Warum werden keine schnellen S-Pedelecs bezuschusst?

Branchenkenner kritisieren, dass die Stadt in ihren Förderrichtlinien ausdrücklich festgelegt hat, dass sie die schnelleren E-Fahrräder ("S-Pedelecs" genannt) nicht fördern will. Diese seien besonders für Gewerbetreibende interessant. Doch die Stadt sagt, sie werde zunächst aus Gründen der Verkehrssicherheit die schnellen Flitzer nicht fördern. Zugleich will man aber "die Entwicklung im Auge behalten".

Wo kann man das Geld beantragen?

Ausführliche Informationen zum Förderprogramm sowie das Antragsformular sind laut RGU von Freitag, 1. April, an im Internet unter www.muenchen.de/emobil erhältlich. Zudem ist ein Info-Telefon geschaltet unter Tel. 089/233-4 77 11. Fragen beantworten die Fachleute des Umweltreferats auch per E-Mail unter der Adresse: emobil.rgu@muenchen.de.

Was ist noch zu beachten?

Wichtig ist vor allem die Reihenfolge: Der Förderantrag muss auf jeden Fall vor dem Abschluss des Kauf- oder Leasingvertrags gestellt werden. Hat die Stadt dann eine Förderzusage erteilt, ist diese sechs Monate lang gültig. In dieser Zeit sollte dann der Fahrzeugkauf erfolgen.

Wie schnell wird im Umweltreferat über die Anträge entschieden?

Einen genauen Zeitraum nennt das RGU nicht. Die neun für das Programm zusätzlich eingestellten Mitarbeiter würden eingehende Anträge "so rasch wie möglich bearbeiten", heißt es im Umweltreferat.

Sind Info-Veranstaltungen geplant?

Ja. Am 19. April bietet das RGU in der Bayerstraße 28a von 18 bis 20 Uhr ein Infoforum für alle Interessierten an (Anmeldung unter Tel. 089/233-4 75 43 oder per E-Mail: veranstaltungen.rgu@muenchen.de). Am 29./30. April startet zudem auf dem Odeonsplatz die "E-Tour Europe", eine E-Auto-Rundfahrt quer durch Europa. Dort ist das RGU mit einem Stand vertreten. Und bereits am 7. April, 19 Uhr, informiert der Umweltverband Green City in der Orange-Bar, Zirkus-Krone-Straße 10, über die Förderung für Lastenpedelecs.

Wie groß wird der Andrang sein?

Das weiß momentan niemand, eine genaue Prognose ist schwierig. Im Vorhinein allerdings habe es "bereits großes Interesse und viele Anfragen" gegeben, heißt es im RGU. Klar ist aber: Sobald der Fördertopf von insgesamt 22 Millionen Euro verbraucht ist, "besteht kein Anspruch auf Förderung", so das RGU. Gegebenenfalls müsste der Stadtrat dann zusätzliches Geld locker machen.

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