Badeunfälle32-Jähriger stirbt nach Unfall im Starnberger See, weiterer Mann vermisst

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Am Starnberger See sind am Sonntag zwei tragische Unfälle passiert. (Symbolbild)
Am Starnberger See sind am Sonntag zwei tragische Unfälle passiert. (Symbolbild) (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Am Sonntag ereigneten sich am Starnberger See zwei Badeunfälle. Ein Mann aus München ist tot, ein Student wird noch vermisst. Die Einsatzkräfte zeigen sich betroffen.

Gleich zwei Männer sind am Sonntag kurz hintereinander beim Baden im Starnberger See verunglückt. Ein 32-Jähriger verstarb trotz versuchter Reanimation, ein 23-Jähriger wurde am Montag noch weiter gesucht. „In der gehäuften Form haben wir das noch nie erlebt“, hieß es seitens der Starnberger Wasserwacht.

Wie diese und die Wasserschutzpolizei am Sonntagabend berichteten, war der 32-jährige Mann zusammen mit seiner Lebensgefährtin und fünf Kindern in einem Elektroboot unterwegs gewesen und zum Abkühlen in den See gesprungen. Dabei bekam er plötzlich Probleme, sich über Wasser zu halten. Er wurde von der Besatzung eines Motorboots, das zufällig in der Nähe war, an Bord gezogen.

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Um den 23-Jährigen zu finden, der am Sonntag im Starnberger See untergegangen ist, setzen Polizei und Wasserwacht moderne Technik und eine Hundestaffel ein. Am Dienstag wird die Aktion fortgesetzt.

Von Christian Deussing

Als das Rettungsboot der Wasserwacht eintraf, war der Mann bereits bewusstlos. Unter laufender Reanimation wurde der Mann zur Rettungsstation gefahren, wo die Helfer weiter versuchten, den Mann wiederzubeleben. Ohne Erfolg: Der Mann verstarb. Wieso er untergegangen war, blieb unklar.

Ein 23-jähriger Student aus Indien wurde am Sonntagabend noch vermisst. Der Student war laut der Polizei zusammen mit seinen beiden Kommilitonen immer wieder abwechselnd spielerisch vom Boot ins Wasser gesprungen. Nach etwa einer halben Stunde gelang es dem 23-Jährigen offenbar nicht mehr, sich ins Boot zu ziehen. Die beiden Kommilitonen versuchten vergebens, ihn zu retten. Dabei umklammerte der junge Mann seine Helfer so stark, dass diese selbst in Not gerieten und ihn nicht ins Boot ziehen konnten. Er ging unter.

„In der gehäuften Form haben wir das noch nie erlebt“, sagt der Einsatzleiter

Daraufhin startete eine groß angelegte Suche mit mehreren Rettungsbooten, Spürhunden, Rettungshubschrauber und Unterwasserdrohnen. Da das Boot abgetrieben war, blieb das Suchgebiet unübersichtlich. Der Starnberger See gilt mit seinen Ausmaßen, seiner Tiefe und verschiedenen Strömungen unter Wasser als schwieriges Suchgebiet. Am Sonntag kam noch eine schlechte Sicht hinzu. „Für eine Tauchgruppe ist das die Suche nach der Nadel im Heuhaufen“, sagte Einsatzleiter Andreas Fischer am Sonntagabend.

Und so blieb der Einsatz auch hier erfolglos: Mit Beginn des Gewitters am Abend stellten die Einsatzkräfte die Suche um 20 Uhr ein. Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck und die Polizeiinspektion Starnberg haben die Ermittlungen übernommen.

Dass der 23-Jährige noch lebend gefunden wird, gilt unter den Einsatzkräften als ausgeschlossen. „Das ist mit dem Leben nicht zu vereinbaren“, sagte Einsatzleiter Fischer. Die Angehörigen beider Verunglückter wurden von Kriseninterventionskräften betreut.

Es waren die ersten tödlichen Unfälle am Starnberger See in diesem Jahr. Die Starnberger Polizei kündigte an, die Suche nach dem 23-Jährigen am Montag mit Spezialtauchern fortzusetzen, um ihn zu bergen.

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