Zum Jahreswechsel:Neue Chefs in der Gilchinger Filmstation

Kinostation Gilching: Matthias Bojen und Ulf Maneval übernehmen die FILMSTATION von Petra Löw, die das Kino fast 20 Jahre sehr erfolgreich geleitet hat.

Petra Löw und ihre Nachfolger Matthias Bojen (li.) und Ulf Maneval.

(Foto: oh)

Matthias Bojen und Ulf Maneval leiten künftig das Kino. Die bisherige Betreiberin Petra Löw bleibt den Cineasten aber in Gröbenzell erhalten.

Von Blanche Mamer, Gilching

Eigentlich hätte sie die 20 Jahre voll machen und im Mai mit der Filmstation Gilching Jubiläum feiern können. Doch nun übergibt Petra Löw bereits am 1. Januar den Stab an ihre langjährigen Mitarbeiter Matthias Bojen und Ulf Maneval. "Ich bin jetzt 57, mein Mann ist im Vorruhestand und es hat sich mit den beiden Kollegen grad schön ergeben", sagt Löw. Die "Gröbenlichtspiele" in Gröbenzell will sie weiter führen: "Das Kino gehört mir, da muss ich keine Miete zahlen." Das Gröbenzeller Kino übernahm sie 2006 nach dem Tod des Vaters, der es von seinem Vater geerbt hatte.

1999 war Löw in der umgebauten "Filmstation Gilching" an der Römerstraße gestartet: Es gab einen großen Saal mit 204 Sitzplätzen und einen kleineren für 104 Zuschauer. Zudem war ein Wintergarten mit Café angebaut worden. "Unsere Leinwand war 50 Quadratmeter groß, die Technik, auch der Ton, das Beste, was damals auf dem Markt war", so Löw. Als erster Film lief am 20. Mai 1999 "Pünktchen und Anton" von Caroline Link. Zuvor hatte Matthias Helwig 1986 Gilching als Kinoort etabliert. Zwölf Jahre lang leitete er sein erstes Breitwand-Kino, eines der besten Programmkino Deutschlands. 1999 starteten die Breitwand-Kinos in Herrsching und Seefeld, und Löw brauchte einen neuen Namen für ihr Haus - es war eine gute Zeit für Konzeptkinos im Münchner Umland. Das hat sich durch die Multiplexe geändert. "Ich will nicht jammern, doch es gab schon bessere Kinojahre als 2018", sagt Löw. Sie zeigte neben Blockbustern und gehobenem Mainstream auch Streifen für Liebhaber, Übertragungen aus dem Royal Opera-House London, holte Fußballfans ins Kino, organisierte Previews, Filme im Original und machte mit "Lieblingsfilm", "Seniorenkino" und Sonntagmatinees Programm.

Löw will sich auch in Zukunft mit den Kollegen beraten; eine Kooperation mit Gröbenzell biete sich an, sagt Löw. Bojen, 36, war von Anfang an dabei. Er stand als 16-jähriger Schüler im Keller an der Popcorn-Maschine, hat Kinokarten verkauft, wurde Filmvorführer, begleitete Löw zu Filmwochen und hat alles gelernt, was Verleih und Rechte angeht. Der 38-jährige Maneval ist ebenfalls fast 20 Jahre dabei und kennt sich bestens aus mit der Digitalisierung. Im März soll der Online-Ticketkauf starten, auch der Gutscheinkauf für beide Kinos kann von zuhause aus erledigt werden. Es soll weiterhin Programmschwerpunkte geben sowie Live-, Sonder- und Sportübertragungen. Der besondere Flair der Filmstation soll selbstverständlich erhalten bleiben, verspricht Maneval.

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