Zerstörtes Gedenkkreuz:Zwölfjährige filmt flüchtenden Lkw-Fahrer

Die Sachbeschädigung an einer Gedenkstätte am vergangenen Wochenende in Gauting ist geklärt. Die Polizei hatte am Sonntag gemeldet, dass Unbekannte das Gedenkkreuz für eine im Jahr 1987 ermordete 20-jährige Frau im Grubmühlerfeld zerstört hatten, indem dieses komplett aus seiner Bodenverankerung gerissen worden war. Seit Montagnachmittag steht jedoch fest, dass es sich bei der Sachbeschädigung nicht um Vandalismus, sondern um Unfallflucht handelt.

Die Aufklärung des Falls verdankt die Polizei nach ihrem Zeugenaufruf der Aufmerksamkeit eines zwölfjährigen Mädchens aus Gauting: Die Schülerin hatte bereits am Freitag gegen 13.30 Uhr einen Klein-Lkw beim Rangieren beobachtet, der das Kreuz im Rückwärtsgang umfuhr. Obwohl das Mädchen zusammen mit einer Freundin den Fahrer durch Klopfen an die Scheibe auf sein Malheur aufmerksam machen wollte, fuhr dieser einfach davon. Womit der 30-jährige Fahrer eines Regensburger Transportunternehmens offenbar nicht gerechnet hatte: Das Mädchen filmte ihn beim Wegfahren mit ihrem Handy. So konnte die Gautinger Polizei aufgrund der Aufnahmen, auf denen das Kennzeichen des Fahrzeugs gut zu erkennen war, unmittelbar nach der Anhörung der Schülerin den Halter des 3,5-Tonnen-Lkw ermitteln. Gegen den Mann wird nun ein Verfahren wegen Unfallflucht eingeleitet.

© SZ vom 15.12.2021 / phaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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