Würmtal:Neue Aufgaben für Helferkreise

Dauerhafte Integration von Flüchtlingen steht nun im Fokus

Von Annette Jäger, Würmtal

Die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer im Würmtal stehen vor neuen Herausforderungen. Ging es anfangs vor allem darum, Asylbewerber in Sprachkursen unterzubringen, Kinder in Kindergarten und Schule zu integrieren und die Lebensweise in Deutschland zu vermitteln, müssen die Helfer sich nun auch um die dauerhafte Integration kümmern. Gleichzeitig müssen sie mit Ablehnungsbescheiden umgehen und Betroffene bei der Rückkehr in ihre jeweilige Heimat unterstützen. Das ist das Fazit eines Berichts über den Helferkreis Asyl, der im Gräfelfinger Gemeinderat vorgelegt wurde.

Die Gemeinden Gräfelfing, Planegg und Krailling finanzieren gemeinsam eine Fachkraft, die die Koordination der insgesamt 380 Ehrenamtlichen im Helferkreis Asyl übernimmt. Margret Buchalik ist seit einem Jahr die Ansprechpartnerin; sie arbeitet unter dem Dach der sozialen Anlaufstelle Würmtal-Insel in Planegg.

Im Fokus steht vor allem die Integration anerkannter Flüchtlinge, für die nicht mehr das Landratsamt zuständig ist. Sie dürfen zwar mit Duldung des Behörde in der Flüchtlingsunterkunft an der Großhaderner Straße bleiben, auf Dauer brauchen sie jedoch eine eigene Wohnung. Damit seien viele überfordert und "müssen an die Hand genommen werden", erklärte Friederike Hopfmüller, die Leiterin der Würmtal-Insel. Deshalb hat sich ein ortsübergreifend arbeitendes Team gebildet, das sich der Wohnungssuche annehmen will. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Umgang mit Abschiebebescheiden. Zum Teil begleiten die Ehrenamtlichen die Betroffenen zum Rechtsanwalt, um die Chancen einer Duldung für ein Jahr auszuloten, erklärte Elisabeth Schneider-Eicke, die Leiterin des Gräfelfinger Helferkreis.

Neue Helfer sind nach wie vor gesucht, stellte Buchalik klar, die ein zentrales Anmeldeverfahren für die Ehrenamtlichen eingeführt hat, bei dem auch ein polizeiliches Führungszeugnis vorzulegen ist. In Krailling und Planegg seien bereits viele ausgeschieden, da ihnen die Arbeit auf Dauer zu viel geworden sei. "Wir haben immer noch Familien, die keinen Paten haben", sagte Schneider-Eicke.

Die Koordinationsstelle in der Würmtal-Insel ist befristet und läuft Ende des Jahres aus. Hopfmüller sagte, dass sie eine Verlängerung für nötig erachte. Die umfassende Integrationsarbeit könne die Würmtal-Insel nicht alleine leisten.

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