Würmtal:Gauting zahlt nicht mehr

Die Würmtal Holding muss sich künftig über Kredite finanzieren

Mit dem Gauxit, also dem Beschluss, kein Geld mehr in das Regionalwerk zu investieren, hat Gauting seine nördlichen Nachbarn überrascht. Doch reagiert haben diese noch nicht. Ein eilends einberufener Ferienausschuss tagte deshalb in keiner der beiden Gemeinden. "Es besteht kein Bedarf dafür", erklärt der Geschäftsleitende Beamte von Krailling, Franz Wolfrum. In nichtöffentlicher Sitzung haben alle drei Gemeinden bereits entschieden, dass die Würmtal Holding nun erst mal aus eigener Kraft agieren muss. Die Firma soll einen Kredit aufnehmen, wenn sie für die geplante Stromnetz-übernahme Geld braucht. Die Gemeindekassen sollen die Firma jedenfalls vorerst nicht weiter unterstützen.

Dass Gauting - die Gemeinde hat 50 Prozent der Anteile an der Würmtal Holding und musste bisher dementsprechend am meisten zahlen - nun ein Veto eingelegt hat für alle kommenden finanziellen Forderungen der gemeinsamen Firma, geht allerdings weit darüber hinaus. Dem Vernehmen nach gibt es auch in Krailling Stimmen, die der Meinung sind, dass die Gemeinde bereits genug gezahlt habe, und die gegen eine weitere Unterstützung des Vorhabens sind, weil es ihrer Meinung nach so aussieht, als sei das Vorhaben ein Fass ohne Boden.

Im Gegensatz zu Gauting sind diese Stimmen in Krailling offenbar aber noch in der Minderheit. Wie viel die Gemeinde bislang in das Regionalwerk investiert hat, will die Kommune nicht verraten. Aber es ist deutlich weniger als Gauting, denn Krailling hält nur 20 Prozent der Anteile und ist damit der kleinste Partner im Bunde. Auch in Planegg hält man sich bedeckt. "Wir geben keine Auskunft", sagt Geschäftsleiter Stefan Schaudig.

© SZ vom 07.09.2016 / cb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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