20 Jahre beim Komödienstadel:"Ich hab's gehasst"

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"Die Werkstatt eines musikalischen Dienstleisters": Wolfgang Neumann spielt im Tonstudio in seinem Haus in Bachern bei Inning auf einer Dobro. (Foto: Arlet Ulfers)

Der Musiker und Komponist Wolfgang Neumann hat bei "Embryo" gespielt, bei den "CubaBoarischen", den "Meiers" - und er war 20 Jahre lang musikalischer Direktor des "Komödienstadels". Doch auf diesen Abschnitt seines Lebens ist er nicht gerade stolz.

Von Gerhard Summer, Inning

Als Musiker hat er sich nie auf ein Instrument oder einen Stil festlegen können, und irgendwie passt auch sein Wohnzimmer zu dieser Unbestimmtheit. Nichts ist durchgestylt, nichts in eine Richtung getrimmt. Es gibt gleich zwei Couchen und zwei Tische. An der Wand hängen Klassikgitarren, Geige, Ukulele und Schlagzeugbecken, links im Eck steht ein alter schöner Bauernschrank aus Kiefernholz, daneben ein Fender-Verstärker und eine Kommode mit Plattenspieler, Verstärker und CD-Regal. Und mittendrin sitzt auf einem abgewetzten blauen Ledersessel Wolfgang Neumann. Der Mann sieht fast so aus wie eine Figur aus jenen Zeiten, da sich die Volksmusik mächtig aufgemandelt hat und Gruppen wie die Biermösl Blosn oder Anderl Lechners Guglhupfa voll im Saft standen: respektgebietende Statur, rötliche Haare, weiche Stimme. Wenn er lacht, bekommt sein Gesicht sofort etwas Jungenhaftes. Sobald er redet, hört man den Zweifler und sanften Revoluzzer raus.

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Von Gerhard Summer

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