Wohnungen für Senioren:Betreutes Wohnen mit Laubengängen

Krailling Caritas Altenheim

Die Zukunft liegt im Betreuten Wohnen:Deshalb will die Caritas jetzt auch ambulante Dienste für Senioren neben dem Kraillinger Altenheim anbieten.

(Foto: Arlet Ulfers)

Südlich des Caritas-Altenheims in Krailling sind 37 neue Wohnungen für Senioren geplant

Von Christiane Bracht, Krailling

Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) hat es in Garatshausen vorgemacht, jetzt will die Caritas in Krailling nachziehen. 37 neue Wohnungen für Senioren, die betreut werden wollen, sind südlich des Altenheims geplant. Die Herrmann-und -Charlotte-Schober-Stiftung hilft finanziell, das Projekt zu stemmen. Der Grund, so heißt es, liegt bei einer Gesetzesänderung. Die Räume müssten angepasst werden. Ein guter Anlass, um sie zu erweitern. "Man erhält mehr Geld für ambulante Einrichtungen", erklärt Eleonore Zwißler, die stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrats, das Vorhaben. Außerdem sei es nun so, dass jeder, der sich entscheidet, früh in eine solche Einrichtung zu wechseln und seine Wohnung aufzugeben, mehr von der Pflegekasse bekomme, als wenn er direkt ins Altenheim gehe. "Das bestehende Altenheim tendiert immer mehr Richtung Pflegeheim", wusste sie. Ein großer Vorteil vom Betreuten Wohnen, nachdem nun alle Sozialverbände streben, die ein Altenheim haben, sei aber auch, dass die Leute, die darin leben, im Notfall sofort im Altenheim übernommen werden, ohne warten zu müssen.

Bei der Konzeption ist es der Caritas sehr wichtig, dass vom Betreuten Wohnen ein überdachter Gang zum Altenheim führt, damit die Bewohner bei jedem Wetter leicht zur Cafeteria und zum Speisesaal kommen können. Eventuell wird der Speisesaal dann auch erweitert, denn die Caritas möchte, dass möglichst alle dort essen. "Das belebt sie", sagte Architekt Hans Wechner. Zudem müsse die Caritas kostendeckend arbeiten. Wechner legte dem Gemeinderat am Dienstag zwei Entwürfe vor. Die Mehrheit entschied sich für die Variante, bei der ein großes Gebäude in U-Form errichtet werden soll. Es soll neben dem Erdgeschoss zwei weitere Stockwerke haben und ein Terrassengeschoss oben drauf. Außerdem ist eine Tiefgarage mit 35 Stellplätzen vorgesehen. Die Wohnungen sind über Laubengänge erreichbar. Zudem hat jede Wohnung einen Balkon. "Es ist meine favorisierte Lösung", erklärte Wechner. Denn durch die Laubengänge sind die Wohnungen nicht so abgeschottet. "Es ist eher wie in einer Reihenhaussiedlung", sagte er. "Es gibt Kommunikationszonen. " Außerdem seien alle Räume gut belichtet und belüftet. "Es wäre etwas Besonderes, Punkthäuser gibt es dagegen überall", pflichtete ihm Sebastian Sefzig (FDP) bei. Neun Eineinhalb-Zimmer-Wohnungen, 22 Zwei-Zimmer-Wohnungen und sechs Drei-Zimmer-Wohnungen plant Wechner in dem Gebäude. Imme Kaiser fürchtete, dass die Laubengänge vor allem im Winter zugig und kalt sein könnten, denn sie sind nach Nordost ausgerichtet. Aber es gab auch Fans für die andere Variante: zwei Punkthäuser, das vordere dreigeschossig mit Terrassengeschoss oben drauf, das hintere eine Etage niedriger. "Das sieht ansprechend aus. Der Riegel mit Laubengang passt nicht zu Krailling", fand Matthias Walterspiel (CSU). Dietlind Freyer-Zacher meinte, die Leute zögen es vor, Freiräume zu haben und nicht so eng aufeinander zu leben. Man müsse auch berücksichtigen, das manch einer schwerhörig ist, sagte sie und plädierte für die Punkthäuser. Doch die beiden konnten die Mehrheit nicht überzeugen. Einige wollten sogar, dass der Neubau höher wird.

Wechner soll nun die Laubenganglösung weiterentwickeln. Vor allem wollen die Gemeinderäte, dass er versucht, das Gebäude im selben Winkel zu drehen, wie das Altenheim, damit es harmonischer aussieht.

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