Wohnraum:Bauen für die Mitarbeiter

Die Gemeinde Inning errichtet ein Mehrfamilienhaus für ihre Bediensteten

Von Christian Deussing, Inning

Buch  Richtfest Mehrfamilienhaus

Beim Richtfest freuen sich (v.l): Architekt Christoph Westermair, Bauherr Christian Söllner, Zimmerer Georg Gerum, Bürgermeister Walter Bleimaier und Architekt Stefan Schmid.

(Foto: Nila Thiel)

In zehn Metern Höhe stand Bürgermeister Walter Bleimaier auf dem Gerüst und stieß freudig mit seinem Bauprojektleiter Christian Söllner und Zimmermann Georg Gerum an. Man feierte gemeinsam Richtfest für ein Mehrfamilienhaus an der Schlossstraße im Inninger Ortsteil Buch. Das Ganze ist ein Vorzeigeprojekt. Das Haus baut nämlich die Gemeinde für Mitarbeiter, Erzieher oder auch Pflegekräfte, die preisgünstige Wohnungen benötigen. Die Baukosten betragen zwei Millionen Euro. Die Architekten Christoph Westermair und Stefan Schmid gehen davon aus, dass das zweistöckige Gebäude auf dem 1200 Quadratmeter großen Areal im März nächsten Jahres bezugsfertig ist. Das Haus sei barrierefrei konzipiert, erläuterten die beiden Planer. Zudem könne nachträglich ein Lift installiert werden.

Die neun Appartements sind zwischen 30 und 70 Quadratmeter groß und verfügen entweder über einen Balkon oder eine Terrasse. Der Quadratmeterpreis der Mietwohnungen werde wohl acht Euro kalt betragen - was im Vergleich zum freien Markt, überdies in einem Neubau, sehr günstig sei, betonte Bürgermeister Bleimaier. Mit diesem speziellen Angebot wolle die Gemeinde Mitarbeiter halten oder gewinnen. "So tun wir uns auf dem Arbeitsmarkt leichter", sagte der Rathauschef.

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Ebru Topal von der Inninger Bauverwaltung sieht sich den Plan des Mehrfamilienhauses an, in das sie imkommenden Frühjahr einziehen wird.

(Foto: Nila Thiel)

Beim Richtfest war auch Ebru Topal mit dabei und sah sich den Rohbau an. Die 30-Jährige will im nächsten Frühjahr einziehen und freut sich schon. Sie arbeitet seit Anfang des Jahres in der Inninger Bauverwaltung, wohnt aber noch in Germering. Nach dem geplanten Umzug wird sie nicht nur preisgünstiger wohnen, sondern einen viel kürzeren Anfahrtsweg zum Rathaus haben - der würde nur noch zwei statt 20 Kilometer betragen. "Ich könnte sogar mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren", sagte die Verwaltungsfachwirtin und ging mit Kollegen durch den Rohbau.

Das Areal hatte zuvor dem Verband Wohnen gehört, der mit der Gemeinde Inning das Grundstück getauscht hat. Der Verband sei zuerst davon nicht so begeistert gewesen, berichtete Bleimaier. "Aber ich habe nicht nachgegeben, bis wir das Grundstück hatten." Der Bürgermeister dankt dem Freistaat, der das Vorhaben mit fast einer Million Euro gefördert habe. Bleimaier glaubt, dass derartige Bauprojekte "wieder in Mode kommen", weil der Druck auf den Wohnungsmarkt wächst und es für öffentliche Arbeitgeber Vorteile hat, Wohnungen zu bieten.

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