Wörthsee:Visualisierung des Massenmords

Im Rathaus Wörthsee ist derzeit eine 5,50 Meter mal 2,40 Meter große Installation mit 41 500 Stecknadeln zu sehen. Als Hintergrund dient dabei ein Luftbildausschnitt von Steinebach. Jede Nadel steht für ein im Konzentrationslager Dachau ermordetes Opfer. Geschaffen hatten das Werk Mitglieder des Jugendhauses, die Ideen hatte Jochen Diederichs, Bühnenbildner und Regisseur aus Wörthsee. Die Installation ist Teil der gemeindlichen Gedenkstunde zum Tag der Opfer des Nationalsozialismus und wurde am 27. Januar erstmals im Jugendhaus gezeigt. Dort trugen die Jugendlichen zudem Textbeiträge aus der NS-Zeit vor, die sie in aufwendigen Quellenstudien erarbeitet hatten. Mit den 41 500 Stecknadeln gelang es den Jugendlichen, die Ungeheuerlichkeit der großen Zahl von Ermordeten im KZ Dachau zu visualisieren. Gleichzeitig konnten sie in der Auseinandersetzung mit Fragen wie "Haben die Menschen nicht gewusst, was passiert?" oder "Warum sind sie nicht geflohen?" den aktuellen Bezug zur aktuellen Flüchtlingsfrage herausarbeiten. Die Ausstellung mit den Texten kann im 1. Stock des Rathauses während der allgemeinen Öffnungszeiten besichtigt werden.

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