Süddeutsche Zeitung

Wörthsee:Unersetzlicher Lebensraum

Großes Programm beim Aktionstag zu Natur- und Umweltschutz

Von Christine Setzwein, Wörthsee

In den Sommermonaten macht der Wörthsee vor allem Schlagzeilen, weil der See selbst, seine Badeplätze und die umliegenden Straßen überfüllt und zugeparkt sind. "Die Besucher werden immer mehr und rücksichtsloser", hat Peter Hopmann festgestellt. Hopmann ist Eigentümer einer Segelschule mit Bootsverleih in Steinebach und profitiert von den Ausflüglern und Touristen. Er ist aber auch Gemeinderat in Wörthsee, und als solcher eröffnet er am kommenden Sonntag den ersten "Aktionstag Natur- und Umweltschutz am Wörthsee" in Vertretung von Bürgermeisterin Christel Muggenthal. Schwerpunktthema ist das Wasser und der Schilfschutz. "Wir müssen die Leute aufklären, dass der See nicht nur für Freizeit und Erholung da ist, sondern vor allem als Lebensraum für Tiere und Pflanzen", sagt Hopmann.

Das Programm, das von 11 bis 15 Uhr dauert, ist bunt und vielseitig. Im Rathaus gibt es eine Fotoausstellung der Fotografin Ulrike Schmid sowie alte und neue Aufnahmen des Sees aus dem Archiv. Im Sitzungssaal wird nach der Eröffnung des Aktionstags (11 Uhr) von 11.30 Uhr an ein Film von Juliane Seeliger-von Gemmingen über das Schilf gezeigt. In Vorträgen thematisieren danach Christina Spießl von der Unteren Naturschutzbehörde den Lebensraum Schilf (12 Uhr), Udo Steinhörster vom Fischereiverband Oberbayern die Veränderung der Gewässer durch den Klimawandel (13 Uhr) und Karin Mengele vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) die geheimnisvolle Welt der Fledermäuse (14 Uhr). Vor dem Rathaus sind Infotafeln und Aktionsstände unter anderem von der AWA Ammersee und der Wasserwacht Wörthsee zu finden.

An der Badewiese Birkenweg baut die Untere Naturschutzbehörde eine kleine Forschungsstation zu Wassertieren auf, und der LBV und die IG Wasser stellen ihre Aktivitäten vor. An der Rossschwemme bietet der Fischereiverein Pilsensee-Wörthsee Bootsfahrten an und präsentiert Fischarten. Viel zu entdecken gibt es im LBV-Umweltgarten Wörthsee an der Seeleite. An allen vier Stationen werden auch Programme für Kinder angeboten. Zu essen und zu trinken gibt es ebenfalls. Der Elternbeirat der Grundschule verkauft Kaffee und Kuchen, ArtCulinaire bietet Fischspezialitäten an, der Fischereiverein grillt Steckerlfisch, und auch die beiden Kioske in Steinebach und Walchstadt sind auf hungrige Besucher vorbereitet.

Die Idee zu dem Aktionstag hatten die Wörthseer Umweltbeauftragte Barbara König-Schmidbauer und die Untere Naturschutzbehörde, bei der Vorbereitung und Organisation half die Kulturbeauftragte Juliane Seeliger-von Gemmingen mit. Mitwirkende wurden gesucht und gefunden, ein Rahmenprogramm erarbeitet und ein Veranstaltungs-Flyer gedruckt - 2500 Stück für 400 Euro.

Der Aktionstag findet bei jedem Wetter statt, es gelten die aktuellen Corona-Hygieneschutzregeln: An den Aktionsständen im Freien muss der Mindestabstand gewahrt sein, im Rathaus gilt die 3G-Regel, medizinischer Mund-Nasen-Schutz ist nötig. Für die Kontaktnachverfolgung wird die Luca-App eingesetzt, alternativ liegen Kontaktlisten aus. Wenn der Aktionstag dazu beitrage, "dass wir mit unserem Trinkwasser achtsamer umgehen oder unseren See nicht nur als Sportgelände, sondern auch als unersetzlichen Lebensraum von Tieren und Pflanzen wertschätzen, wäre das ein Riesenerfolg für die Natur, für die Organisatoren und für uns alle", schreibt Bürgermeisterin Christel Muggenthal in ihrem Vorwort des Flyers.

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Quelle:
SZ vom 16.09.2021
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